ZITAT(Derrick S @ 30 May 2009, 11:19 )
sorry...aber das widerspricht einfach meiner natur, ich bin von grundauf kein materieller mensch daher sträuben sich meine haare bei solchen aussagen
geld verhilft mir meine miete zu zahlen, meine verpflegung zu gewährleisten und meinen kleinen luxus zu ermöglichen aber geld bewertet kunst nicht mal im geringsten
früher und auch heutzutage ist kunst immer noch eine eher brotlose angelegenheit...wer mit dem gedanken spielt durch musik alleine sein geld zu verdienen begibt sich in eine illusion, der zug ist längst abgefahren in den 90er jahren
mein verständnis von kunst ist etwas zu erschaffen, dabei macht bereits der entstehungsprozess glücklich oder hilft ewas zu verarbeiten, dieser prozess kann aber auch ein sehr anstrengender sein, ein up und down der gefühlswelt
Da sind wir eh einer Meinung.
Ich bin da ganz bei Dir.
Ich kann Dir in diesem post, nur voll zustimmen.
und doch ist es doch so, dass Geld die Kunst bewertet.
Gerade deshalb ist ja Kunst so oft Brotlos...
Und ich finde, daran sieht man wie in einem Spiegel, welche Bedeutung wir als Gesellschaft der Creativitaet und Kunst geben.
Naemlich beinahe gar keine.
Wenn Geld schon die Bewertung in der Gesellschaft inne hat, und das ist meiner Ansicht nach so, dann kann man dadurch also durch die Veraenderung dieser Wertigkeit durch Geld schnell Veraenderungen herbeifuehren.
Was waere zum Beispiel, wenn die Putzfrau im Parlament den gleichen Verdienst haette , wie der Bundespraesident...oder umgekehrt...
Ich denke nur durch die erhoehung der Bedeutung von Kunst und Creativitaet,
kann die Gesellschaft rasch und nachhaltig veraendert werden.
Ich bin alles andere als materialistisch, ganz im Gegenteil.
Wenn man nun bedenkt, dass Kunst von kennen , erkennen kommt, und Creativitaet die schoepferische Kraft im menschen ist
um mit Beuys zu sprechen
BEUYS: Ein Mensch zeigt sein Produkt - auch geistiger Austausch ist damit
gemeint - einer gibt sich dem anderen zu erkennen. So sind sie als
schöpferische Wesen Träger des Weltzusammenhanges. Das steht jenseits der
Einkommensfrage. Auf Einkommen besteht ein Menschenrecht. Die Menschen
haben bestimmte materiell zu erfüllende Bedürfnisse, Existenzminima, auch
darüber Hinausgehendes. Und das steht ihnen zu, unabhängig von dem, was
sie hervorbringen. Millionen zu haben ist nicht ein Bedürfnis des
Menschen.
Und um wieder zum Thema zurueckzukommen.
So ist fuer mich die Idee hinter der Kunst und Creativitaet bestimmt auch die Veraenderung der Gesellschaft.
Naemlich indem die Kunst?Creativitaet den ihr zustehenden Platz in der Gesellschaft bekommt.
und nochmals Beuys
Die Menschen beziehen ihr Einkommen heute aus
Gewinnen, über deren Erzielung und Verwendung die Eigentümer an den
Produktionsmitteln entscheiden. Denen ist einerlei, ob Scheiße produziert
wird oder Gift, das die Natur verdirbt.
In einem wirklich freien Unternehmen wäre die einzige
Aufgabe, die menschliche Kreativität an den Arbeitsplätzen so in Gang zu
bringen, wie es dem Willen des Menschen und seiner Würde entspricht.
Die wichtigsten
Produktionsstätten wären also gar nicht die im industriellen Bereich, die
materielle Güter produzieren, sondern diejenigen, die rein geistig
produzieren, Schulen, Hochschulen, Universitäten sind die wichtigsten
Unternehmen im Produktionsbereich der Gesellschaft. Dort wird das
konkrete Kapital gebildet: die Fähigkeit.
Das Bildungswesen erzeugt eine Ware, die zum Nulltarif abgegeben
wird. Also muß es aus den Preisen bezahlt werden, welche die physischen
Güter auf dem Markt haben; sie entstehen ja dank der Fähigkeiten, die im
freien Bildungswesen erworben wurden. Es würde einkalkuliert, was die
Produktion der Fähigkeiten kostet. Das wäre eine Unternehmensstruktur,
die Kultur, Kunst, Güter-Produktion in einen neuen Sinnzusammenhang
bringt. So würde die Entfremdung in der Arbeit verschwinden. Der
Kunstbegriff hätte Eingang gefunden über die Produktionszusammenhänge.
Daß dann natürlich alles wegfällt, wie Beamtenstand und Sonderrechte und
Pensionsberechtigung, daß das alles viel einfacher gehandhabt wird durch
menschenrechtliche Absprache, ist selbstverständlich.
Ich meine mit der Idee dahinter
wenn man doch Kunst macht, dann ist es doch oder sollte einem doch auch wichtig sein, welchen Stellenwert Kunst in der Gesellschaft hat.