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Wien, 22. November 2006
Wiener schnupfen 1 Tonne Kokain pro Jahr. Das ergaben Wasser-Proben aus der Donau.
Die Untersuchung wirkt auf den ersten Blick kurios, auf den zweiten entpuppt sie sich als die derzeit wissenschaftlich ausgereifteste: Statt wie üblich den Kokain-Konsum in einzelnen Ländern per Umfrage oder Polizeibericht zu untersuchen, greift ein deutsches Institut seit einigen Jahren zu einer anderen Methodik. Die Forscher entnehmen Wasser-Proben, filtern aus dem Wasser ein Abbau-Produkt von Kokain heraus und stellen daraus ihre Berechnungen an. Billiger, aussagekräftiger und exakter als alle anderen Methoden.
Jetzt wurde auch in Österreich untersucht.
Klares Ergebnis der neuen Studie: „Der Markt in den USA scheint gesättigt, jetzt kommt Kokain massiv nach Europa“, sagt Institutschef Prof. Fritz Sörgel im oe24.Interview.
1,01 Tonnen pro Jahr
Im Raster des Nürnberger Instituts für Biomedizinische und Pharmazeutische Forschung (IBMP) neben New York, Paris oder London auch Österreichs Donau. Die nun präsentierten Zahlen beweisen:
- In der Donau schwimmen pro Jahr 1,01 Tonnen Kokain durch Österreich
- Pro Tag schnupfen die Donau-Anwohner in Linz, St. Pölten oder Wien 27.536 Lines (100 mg pro Line)
- Heißt: Auf 1.000 Einwohner kommen pro Tag 13 Lines.
Österreich kokst
Österreich liegt damit im europäischen Mittelfeld. Aber: In Ingolstadt, also nahe der österreichischen Grenze, ist der Kokain-Gehalt des Wassers nur halb so hoch wie etwa in Wien. Bedeutet: Das Suchtmittel muss irgendwo zwischen Passau und Wien ins Wasser gelangen. Andersrum gesagt: Es wird in Österreich konsumiert wie nie!
So wird gemessen
Die Nürnberger Forscher entnehmen in ausgewählten Städten – also auch in Wien – Wasserproben. Daraus wird das Kokain-Abbauprodukt Benzoylecgonin extrahiert. Die Messung von Benzoylecgonin erfolgt mit Hilfe der Massenspektroskopie, dem derzeit empfindlichsten Verfahren mit höchster Messgenauigkeit.
Die aktuellen Erhebungen ergaben folgende Top 10-Hitliste:
1. New York (Hudson): 16,4 Tonnen pro Jahr (449.814 Lines pro Tag)
2. Mannheim (Rhein): 9,40 Tonnen (257.599 Lines)
3. Köln (Rhein): 9,05 Tonnen (248.004 Lines)
4. Washington (Potomac): 7,36 Tonnen (201.725 Lines)
5. San Francisco (Bay): 6,07 Tonnen (166.179 Lines)
6. Düsseldorf (Rhein): 4,45 Tonnen (121.912 Lines)
7. Pavia (Po): 2,85 Tonnen (78.187 Lines)
8. Paris (Seine): 1,76 Tonnen (48.353 Lines)
9. Madrid (Manzanares): 1,42 Tonnen (38.937 Lines)
10. Wien (Donau): 1,01 Tonnen (27.536 Lines)
... Ingolstadt (Rhein): 129.000 Kilo (3.532 Lines)
Zur Veranschaulichung: Zwischen Mannheim und Düsseldorf in Deutschland fließen pro Jahr 10 Tonnen Kokain vorbei. An der Freiheitsstatue in New York sind es 18,2 Tonnen. Und am Wiener Prater 1,01 Tonnen.
Kokain-Konsum explodiert
Für die Forscher vor allem interessant: Wie sich der Kokain-Konsum in Europa entwickelt. Klare Aussage der Studie: Das Rauschmittel ist in Europa total im Kommen. Kokain ist keine Mode-Droge der Schicki-Micki-Szene mehr, sondern erreicht die breite Masse.
Bei Razzien in Schottland und Italien wurden bei Bauarbeitern große Kokainmengen entdeckt. In den nächsten Jahren soll Kokain noch billiger werden. Europa, so sind sich die Forscher einig, wird von der Drogen regelrecht überschwemmt. Denkt man an die Wasserproben im wahrsten Sinn des Wortes.
(Quelle:
http://www.oe24.at/zeitung/oesterreich/chr...ticle61473.ece )
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soviel zum thema bauarbeiter und koks
ZITAT(rotten @ 29. Nov 2005, 12:55 )
ZITAT(pArAdOxYgEn @ 29. Nov 2005, 12:49 )
auch auf dem bau bekommen hilfsarbeiter ihr koks. das macht sie produktiver und vor allem wissen die bosse, das die am nächsten tag pünktlich wiederkommen. ist in etwa wie auf den baumwollplantagen in den staaten zur zeiten der sklaverei.
also das wage ich jetzt mal in frage zu stellen. ein bauarbeiter kostet den auftraggeber evtl. 30-50 EUR die stunde! ein gramm c liegt zwischen 70 und 100 EUR. welcher bauherr kann sich da leisten seine arbeiter mit koks zu versorgen?