boise noize @ fluc, 13.12.2008 Einstellungen

[Crayfish]

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[uckimucki]

Na gut. Man lebt. Doch was ist es, was dieses Leben füllt?

Eine Frage, die mir zu beantworten nicht zusteht. Und doch gibt es diese Momente, in denen das Leben greifbar wird. Diese Momente gilt es zu finden, oder wenn schon nicht zu finden, dann doch zu suchen.

Am Wochenende hatte ich einen Abend, an dem es mir wieder einmal seit langem vergönnt war, einen solchen Moment zu erleben.

Trotz Erschöpfung nach einigen Tagen der Krankheit, raffte ich mich auf und ging tanzen.

Und ich fand mich wieder im Himmel der elektronischen Tanzmusik.

Nach anfänglicher Unannehmlichkeiten ob des geringen Bewegungsfreiraumes fand ich dann doch ein Plätzchen, an dem ich den Versuchen von Boys Noize, Energie in meine müden Glieder zu pumpen, lauschen durfte. Ich merkte recht schnell das diese Pumpe auf Hochtouren lief.

Er pumpte gnadenlos.

Fast glaubte ich, er hätte ein maßgeschneidertes Set nur für mich vorbereitet. Doch die glücklichen Gesichter um mich belehrten mich eines besseren.

Mein Körper und die Musik verschmolzen. Mein zuerst beinahe nüchterner Zustand (ich war ja auch mit dem Auto unterwegs) ging innerhalb kürzester Zeit in einen Zustand purer und anhaltender Ekstase über.

Es erinnerte mich an meine Jahre in Ostdeutschland zu Beginn dieses Jahrzehnts, in welcher noch die wilde Zeit der Technobewegung der 90er zu spüren war.

Aber es war denke ich nicht nur die Musik. Es war auch das Publikum, das an diesem Abend fast naiv wirkte. Überrascht von der unerwarteten Macht elektronischer Tanzmusik.

Auf jeden Fall musste ich schreien, applaudieren, pfeifen, lachen und den Meister am DJ-Pult einen Kaiser nennen. Das Grinsen in meinem Gesicht konnte ich einfach nicht los werden.

Energien wurden geweckt, die ich schon lange nicht mehr zur Verfügung hatte.

Kurz und gut: Ich tanzte als ginge es um mein Leben.

Und auch wenn es mich sicher mehr traf als andere. Ich denke, ich war bei weitem nicht alleine mit diesem Gefühl.

Es hat mich verwirrt zurück gelassen wie jedes so intensive Gefühl es tut.

Und es hat mich wieder neugierig gemacht. Darauf, was dieses Leben eigentlich ist und welche Momente es noch so für einen bereit hält.

Doch vor allem hat es mir wieder einmal eines ganz deutlich gemacht:

Das Leben ist schön.

Nicht immer.

Aber auf verlässliche Weise beständig.

Ach ja: Und dass es früher nicht besser sondern einfach auch gut war.