Nein, fair ist das nicht.
Nein, gerecht ist das nicht.
Nein, gut ist das auch nicht.
Es ist nicht gut, wenn ein zwar klug ausgefeiltes, aber - fußballerisch - doch tiefreaktionäres Konzept aufgeht.
Paßt schon, wenn so eine konservative Sumpfblüte unter die letzten 8 vorstößt.
Von mir auch aus ins Halbfinale.
Aber in einem großen Finalspiel will ich sowas nicht sehen.
Und muß es mir jetzt am Sonntag anschauen.
Den gleichen Käse wie im Eröffnungs-Spiel anstatt ein Aufeinandertreffen von zwei wirklich gleich Guten, von zwei offensiv orientierten Teams wie Portugal und Tschechien.
Statt dieses schönen feuchten Traums jetzt die kreuzbiederen Griechen im Finale, ein Team, in dem es nicht mehr als 5 wirkliche Klasse-Spieler gibt.
Immerhin: dieser Finaleinzug eines Teams, das damit weit, unglaublich weit über seine Leistungsgrenze hinausgegangen ist, ist ein Fingerzeig der Hoffnung für alle holzfüßigen Fußball-Nationen; auch und vor allem für Österreich.
Das beweist nur, dass es möglich ist.
Möglich, wenn man auf die Physis achtet (die bei den Griechen exzellent ist), auf eine genügende Grundtechnik (ebenso vorhanden) und auf eine Philosophie (wie in diesem Fall wo sich die griechische Läsigkeit mit der seltsamen Menschenfreundlichkeit eines Otto Rehhagel paarte).
Ersteres und zweiteres ist auch in Österreich bis 2008 hinzukriegen, letzteres nur durch einen sofortigen Austausch des diesbezüglichen kompletten Nackedeis, der dem Nationalteam zur Zeit vorsteht.
Schluß mit dem Ö-Exkurs.
Ewig schade um das beste Team dieser EM, die Tschechen. Sie waren geduldig wie gegen Dänemark, wackelten nur Anfang der Verlängerung ein paar Minuten, waren aber - auch wegen einer überragenden Innenverteidigung - nie wirklich in Gefahr sich ein Gegentor einzufangen - die Griechen hatten bis zu ihrem glücklichen Siegtor ja keine reele Torchance.
Irgendwann wäre das tschechische Tor schon gekommen, in der 110. oder 115.
Irgendein Donnergott hatte aber was dagegen und beraubte uns des schönsten vorstellbaren Final-Spiels.
Mit Nedveds Verletzung und Ausfall hatte das alles nichts zu tun: heute übernahm sowieso Rosicky die Regisseur-Rolle und erfüllte sie auf hohem Niveau.
Koller war ein Klasse-Prellbock von gestern van Hooijdonk, nur Baros konnte sich gegen Seitaridis nicht durchsetzen.
Trotzdem war da immer zuviel Klasse auf dem Platz, die dann in die Bresche sprang: Smicer und Poborsky, vor allem in der 1. Halbzeit auch Jankulovski...
Für dieses tschechische Team, das beste der letzten Jahre und Jahrzehnte, weitaus besser als die Finalmannschaft von 96, ist das ein böser Traum, eine vergebene Chance von ungeahntem Ausmaß.
Für das griechische Team, dem wohl schon ein einzelner Sieg hier bei der EM gereicht hätte, ist das alles ein Las Vegas-Jackpot.
Im Finale will ich aber ein Ende dieser Strähne sehen.
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fm4.orf.atdem ist eigentlich nix mehr anzufügen - taktik + cleverness gut und recht, aber für uns zuseher halt echt zum
eine gute seite hats für mich trotzdem: für das finale muss ich mich net von der meet me party heimstressen