review BUMM with Fergie, 25.04.2009 Einstellungen

[FranzRudolf]

hi leute,

glaub ja kaum das am dienstag noch alle so fertig vom samstag sind...find schon das sich die party nen äußerst positiven review verdient hat.

zu shroom > hab i nur die letzten scheiben gehört und besonders die letzte war find ich a krönender abschluss von seinem set, eine große anzahl der anwesenden weiß anscheinend schon von seiner ersten release scheibe - ist find ich sehr sehr gut angekommen!

fergie > tja eigentlich a sound auf den i zur zeit sehr sehr steh, sehr geradlinig, minimaltechnoid...vielleicht hätts a bissal mehr abwechslung vertragen, trotz allerdem wollten aber meine füße einfach ned aufhören sie zu bewegen - man hat schon gemerkt das er weiß was er da oben so macht. großes minus für mich, und das mittlerweile das zweite mal nach chris liebing - diese traktorlaptop wurst die da zustande kommt. ich will da keine diskussion lostreten, aber mir fällt der unterschied immer mehr auf. mir ist das teilweise einfach zu steril was die qualität vom sound betrifft und zu perfekt was das set betrifft. trotzdem 8 von 10 punkten für fergie.

trickster > hats geschafft bis zum schluss die leute bei laune zu halten, das ein paar nachm hauptact die veranstaltung verlassen is immer so, aber die stimmung war bis zum schluss wirklich spitze!


vom drumherum hab ichs auch sehr gut gefunden, sehr gut visualisiert das ganze von pixelmort und auch die 2 leinwände neben dem pult geben eine menge her fürs ambiente! weiß jetz nicht was unterm strich wirklich an leute waren, aber i denk alles zusammen werden schon 600 gewesen sein und i hätt ma ehrlich gesagt auch ned mehr erwartet, weil fergie jetz bei uns vom bekanntheitsgrad doch ned vergleichbar is mit moonbootica.


vom spaßfaktor wars eines der besten bumms für mi, hat einfach alles gepasst vom warm up bis hin zu den leuten mit denen i dort war und dort troffen hab, alle gut drauf und jedoch traurig wenns zum schluss dann leise wird...

merci u lg
harry

Der Beitrag wurde von FranzRudolf bearbeitet: 28 Apr 2009, 17:15

[tecxx]

traktorlaptopwurst.


jetzt muss ich mal wieder was schreiben, zu dem ganzen thema (und das betrifft nicht nur diese bumm). ich habe das privileg (danke!), fast immer auf den ganzen parties den "djs" über die schulter schauen zu dürfen. und was ich da so sehe, ist stellenweise haarsträubend. ein paar beispiele:

djs, die ihr scratch-setup nicht auf die reihe kriegen weil der bass zu stark rückkoppelt und sich dann wundern wieso nichts geht
djs, die ihr traktor nicht in gang kriegen weil der soundkartentreiber nicht installiert ist und mit der meldung "i'm no computer guy" aufgeben
djs, die allen ernstes mit traktor und MAUS(!!) den helden spielen
djs, die ein vorgemixtes set im mediaplayer abspielen und dazu lediglich mit einem kaosspad herumwursteln (kein scheiss!)

nichts von dem ist erfunden. und ich rede hier nicht von startups oder newcomern, sondern das waren alles richtig grosse namen. da sind acts am werk die nicht wissen wie mit ihrem "werkzeug" umgehen. da KANN gar nix gscheits dabei rauskommen.

und dann gibts da die acts, die ihr setup auf die reihe kriegen und mitunter sogar richtig wilde geschütze auffahren - 2 laptops und 130 midicontrollerbuttons und was weiss ich und live aus 100 soundfetzen einen "soundteppich" kreieren und echt geil, wenn man sich das mal genauer überlegt und was man dazu für skills draufhaben muss. und trotzdem kommt die laptoptraktorwurst raus.

warum?

das problem liegt nicht am digitaldjing, und auch nicht am traktor. das problem liegt meiner meinung nach daran, dass sich djs nicht mehr "trauen" aus ihrer "styleschublade", bzw der derzeit angesagten "styleschublade", rauszukommen. und das ist derzeit das minimalgeklackergewurstel, welches einfach nicht auf eine "tanzveranstaltung" passt. schon wieder eine minimal-diskussion? JA!

wundert sich eigentlich ausser mir niemand, dass erst ab 2 uhr die hütte "voll" ist, und schon um 4 wieder leer?
jetzt mal im ernst: wenn der "warumupdj" eigentlich chilloutmusik spielt, warum sollte ich dann vor 1 die nacht auf die party gehen? also ich tus nicht mehr. warmup war irgendwann einmal ein begriff für den act, der die leute auf turbo bringt, damits dann beim hauptact so richtig "kracht". und damit meine ich nicht, dass der dann hardcore spielt.
ich mein damit, wenn der nur mehr "laptoptraktorwurst" spielen *darf*, weil alles andere derzeit nicht "in", zu "hart", oder zu "ravig" ist, dann braucht sich auch keiner mehr wundern wenn der liebing gleich klingt wie der fergie. und die beide zusammen wie der warmupdj.

ein paar gegenbeispiele?
advent - bastelt dir durchwegs auch "minimalen" techno, der aber aufs feinste mit abgehfaktor versehen ist. keine spur von wurst.
reaky - saugeiler knackig-funkytechno und dazwischendrin trancige knaller
clarke - vermixt von düsterem techno über techhouse alles bis hin zur abschluss-industrialprügelplatte und irgendwo dazwischen breakbeat.
moonbootica - minimaltechno und dazwischen electrohousenewravepop
outside agency - durchwegs drumnbass und plötzlich kommt dir ein hardcorebanger entgegen

JA UND? die anwesenden sind jedesmal aufs ärgste abgegangen, und es war PARTY, WEIL ENDLICH MAL ABWECHSLUNG DA WAR.

warum traut sich das sonst keiner? wieso klingt bei diesen laptopdjs denn wirklich alles gleich? sind es überhaupt alle laptopdjs, die so gleich klingen? für mich nicht. für mich klingt - bis auf wenige ausnahmen wie moonbootica - jede "bumm" quasi gleich. und leider sonst generell jede vergleichbare veranstaltung genau gleich (stichwort timewarp.. da war ich dieses jahr mehr am housefloor) und ich kann stellenweise nichtmal einen unterschied zwischen den supportacts und dem mainact feststellen.
und ich ertappe mich plötzlich dabei dass ich im stadtcafe auf einer schickimickihouseparty stehe und begeistert shake - da hat der sound zumindest inhalt, soul, funk. und ist alles andere als *hart* oder *schnell*, falls mir das wieder wer vorwerfen will.

ein anderes beispiel wäre die diesjährige mayday. dort spielen liebing und wittekind auf einem floor. ich mag beide nicht. liebing ist mir zuviel wurst, vittekind zuviel braindead-geballer. aber die abwechslung, die dadurch auf diesem floor entsteht, ist GENAU das was mich dann an diesem abend begeistern würde. dass es zusätzlich zu den zwei obligatorischen technofloors noch einen house, und einen hardcorefloor gibt, sei hier nur mehr am rande erwähnt.


ist so eine megaveranstaltung überhaupt vergleichbar mit dem thema hier? JA - da wird dem gast ein breites spektrum, und nicht nur wurst geboten. und ob ich das nun auf 4 floors, oder auf einem mit 4 unterschiedlichen acts mache, spielt dann keine rolle mehr!

zurück zu meinem anfang: egal ob ich mein equipment beherrsche oder nicht, wenn ich mich als act nicht etwas mehr traue, etwas abwechslungsreicher zu spielen, dann wird auch in zukunft alles wie eine traktorlaptopwurst klingen.

egal ob ich mit platten oder digital spiele.


....ich erinnere mich noch an parties, an meine techno-anfänge, da hat der eine act etwas tranciger gespielt, der andere war dann voll-techno, und der nächste irgendwo dazwischen. und warmup war warmup. und insgesamt war das gut so!

beim hardtechno ist das übertrieben worden, und es wird jetzt beim minimaltechno, tschuldigung: "advanced techno", übertrieben. die goldene mitte fehlt, und das hin-und-her zwischen den styles fehlt. es ist alles eine schöne, geradlinige, langweilige, gewollte oder ungewollte....

vinyl-laptop-scheissegal-wurst