Nachdem ich eine klassische Musikausbildung habe interessiert mich beim Musik machen auch immer die Therorie hinter den ganzen Dingen. In Kombination mit den klassischen Technoschemen lässt sich das immer zu interessanten Experimenten mischen. Z.B. Kirchentonarten geben Liedern einen interessanten Touch.
Heute habe ich aber mal wieder etwas sehr interessantes gefunden. Für uns Europäer die wir unsere Musik gewohnt sind ist es fast selbstverständlich, dass es in einer Oktave 12 Halbtöne gibt. Es gibt aber auch einige Musiker denen das nicht reicht.
In der deutschen Wikipedia gibt es einen Artikel zur http://de.wikipedia.org/wiki/Neunzehnstufige_Stimmung. Und eines der Klangbeispiele klingt IMO gar nicht so schlecht wenn man sich mal an die Stimmung gewöhnt hat: http://www.akjmusic.com/audio/juggler.ogg In der englischen Wikipedia gibt es neben http://en.wikipedia.org/wiki/19_equal_temperament auch noch Artikel und Beispiele für http://en.wikipedia.org/wiki/22_equal_temperament, http://en.wikipedia.org/wiki/31_equal_temperament, http://en.wikipedia.org/wiki/53_equal_temperament und http://en.wikipedia.org/wiki/72_equal_temperament.
Hat schon mal jemand hier mit sowas herum experimentiert oder kennt Beispiel aus dem elektronischen Bereich? Oder vielleicht hat ja jemand Lust bekommen und versucht sich mal an so einer Stimmung.
sounds interesting, warm werden muss man damit...
noch nie gehört, klingt aber orientalisch, kanns sein, dass orient. musik teils so "programmiet" is?
Auch wenn eine Stimmung in 12 Schritte per Oktave unterteil wird muss das natürlich nicht heissen, dass die Abstände in Cent vom Grundton so sind wie wir es gewohnt sind. http://en.wikipedia.org/wiki/Musical_tuning#Tuning_systems hat da eine Übersicht über andere Stimmungen.
Andere Taktarten sind natürlich auch zu einem gewissen Grad tanzbar. Ich denke Dave Brubeck ist da ein gutes Beispiel für ungewöhnliche Taktarten die trotzdem in die Füsse gehen (Take Five, Unsquare Dance, Blue Rondo A La Turk). Und dank den Beatsteaks haben wir auch in der Popmusik nicht immer nur 4/4 und 3/4.
Für den klassischen Konsumenten wäre aber wohl nicht mehr drinnen als ein kurzer Taktwechsel. Philip Glass hat da in Koyaanisqatsi schön vorgelegt wie man 3/4 und 4/4 Takt mischen kann ohne dass man es wirklich merkt und auch wie man 3/4 gar nicht nach Walzer klingen lassen kann. Sonst macht man halt so mini Briges oder Fill-Ins wie Wolfgang Ambros es auch immer wieder mal gemacht hat (Zentralfriedhof, Aufi Aufi!).
Die ungewöhnlichen Stimmungen erlauben halt den klassischen Rythmus zu behalten und trotzdem zu experimentieren. Je nachdem wie sehr man es übertreibt könnte es sein, dass es die meisten nicht mal merken oder einfach nur sagen "hm das klingt a bissi komisch". Aber ich glaub, das ist auch ein gutes Ziel - den Hörer überraschen aber nicht überfordern.
Im Artikel zur http://en.wikipedia.org/wiki/22_equal_temperament hab ich übrigens auch noch ein Beispiel von den Beatles gefunden: http://sonic-arts.org/monzo/beatles/glasson2.mid - aber halt nur als billiges MIDI File
PS: In welchen Gebieten der Erde welche Stimmung verwendet wird steht übrigens auch bei den englischen Artikeln. "Orientalisch" sind die aber eigentlich alle nicht. Das ist einfach nur die http://de.wikipedia.org/wiki/Moll_%28Musik%29#Harmonisches_Moll. Aber China, Indien, ... haben häufig andere Systeme - da müsste sich doch fast ein Track von Takkyu Ishino in so einer Stimmung finden lassen, hat er sich doch nicht immer nur von der NDW beeinflussen lassen.
zu dave brubek wird leider viel zu selten getanzt!
die koyaanisquatsi dvd leg ich auch öfter zum einschlafen, als zum tanzen ein!
und pentatonik rult sowieso die scheisse fett!
sie ist überall, und wir wissen es alle nichteinmal!!
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