Gestern gab es also dieses Aufeinandertreffen von uns alten Knackern und es war das erste Mal seit bestimmt 15 Jahren das ich zusammen mit Spezial aufgelegt habe. Wie man auf obigem Bild von Ralph erkennt, sind wir mittlerweile etwas älter und grauer geworden, aber der Abend und die Gespräche haben mir erneut bewiesen das wir uns zumindest das Kind im Manne alle gut bewahrt haben, auch wenn sich einer schon Opa nennen darf.
Passend dazu erschien gestern ein Artikel über DJs um die 50, was zumindest auf uns 3 allesamt zutrifft. Ich für meinen Teil hab mir ja nie so einen Kopp um das Alter gemacht, aber so einiges von dem Artikel kann ich gut unterschreiben. Ob ich dabei als alt oder jung durchgehe ist mir ziemlich egal, an das Gesieze hab ich mich schon vor der 40 gewöhnt und den Generation Gap in Sachen Technik kann ich bislang weder bei mir noch bei vielen Kollegen im gleichen Alter ausfindig machen, ob einer lieber digital oder analog auflegt würde ich nicht am Alter festmachen wollen, wenn ich mich so umschaue, aber vieles von dem Rest trifft auch meine Beobachtung


In schwarzen Musikrichtungen wie Reggae oder Blues wurden ältere Musiker noch nie entsorgt. Ist einer gut, wird er in Ehren gehalten. Die Musik verbindet die Generationen. Die elektronische Musik könnte die erste weisse Musik sein, die Ähnliches bewirkt.


In einem musikalischen Genre, das wie kein anderes von kurzlebigen Trends geprägt ist, darf der DJ nicht stehenbleiben. Im besten Fall wird er so zum kompetenten musikalischen Berater, der das Publikum auf der Tanzfläche unterhält, aber auch fordert.



begrenzt lasse ich folgendes von DJ Harvey und die Conclusio des Schreibers gelten:


man (kann) unter 30 kein richtiger DJ sein. Weil man noch nicht genügend Musik gehört und ein zu grosses Ego habe. Tatsächlich verfallen jüngere DJs leichter der Effekthascherei. Statt Emotionen zu erzeugen, versuchen sie mit spektakulären Übergängen und technischen Tricklein zu gefallen.


Trotzdem finde ich es oft genug inspirierend wie Novizen unter 30 an die Musik herangehen und was sie daraus machen


Sehr richtig hingegen jedoch der nächste Satz


Doch Selbstinszenierung sollten DJs nicht nötig haben. Ihr Geschäft ist die Improvisation, und die beruht auf möglichst viel Erfahrung.


Ich jedenfalls schätze mich glücklich, mittlerweile über 30 Jahre elektronische Musik begleitet zu haben und das Wissen und die Erfahrung daraus nach wie vor in Sets vermitteln zu dürfen, ich wüßte nicht warum ich damit aufhören sollte, weder mit dem Begleiten, noch mit dem Vermitteln. Alter ist dabei völlig sekundär.




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