Die hohe Kunst des Set Vorbereitens! Immer wieder auch ein interessantes Thema sich darüber mit Kollegen auszutauschen, weil man ahnt ja gar nicht wieviele unterschiedliche Möglichkeiten es da so gibt. Angefangen von “Ich tu einfach die Platten die ich spielen will in den Koffer” bis zu wirklich ausgefeilten komplexen Herangehensweisen ist da wirklich alles vorhanden und mit Digital wird das ja nochmal anders.
Meine Herangehensweise ist noch stark vom Plattencase geprägt, den hatte ich nämlich immer in Modulen gepackt, also vorne die eher ruhigen Introsachen, dann schon eher abgehende, Peaktimetracks, ein Teil war dann noch für neue und bislang noch nicht gewußt wo einzusetzende, aber unbedingt zu spielende Tracks reserviert und hinten eher Ausklang, was dann mit vorne den Intros korrelierte. Im Extremfall das Ganze dann mal zwei, einmal in gerade (Techno) und einmal in ungerade (Breaks, Nuskool, Dubstep, whatever).
Die Urangst jeden Umsteigers ist ja, das man die gewohnte Orientierung an Cover und Haptik verliert, aber meine Erfahrung ist, mit ein bisschen Logistik ist das leicht ersetzt, hier kommt mein System:

Bei meiner Umgewöhnung auf Digital bin ich meinem Plattenkofferkonzept eigentlich recht treu geblieben, der Aufbau der einzelnen Playlisten ist ähnlich nur habe ich jetzt anstatt 2 Plattenkoffer ca. 6 virtuelle, die ich immer dabei habe, unterteilt in Styles. Meine Hauptplaylist heißt Set und ist die Entsprechung eines Hauptkoffers, wo sich auch schon mal Tracks aus den anderen finden, die dann quasi als Querverweis zu diesen funktionieren und man schnell mal aus diesen heraus weiter macht.
Um die Übersicht zu behalten habe ich mir ein Limit von 200 Tracks pro Playlist gesetzt, meine Erfahrung hat mich gelehrt, das längere Listen für mich unübersichtlich und zu scrollintensiv werden. Zudem habe ich mir zur besseren Orientierung ganz kurze, leere mp3s angelegt die lediglich Trennerfunktion haben, und als Tags lediglich sowas haben: ****************** oder++++++++++++
oder auch ‘######CLASSICS###### oder ####Intro#### und ####Outro####. Je nach Bedarf lege ich mir neue davon an und zumindest mir hilft das erheblich mich in den Files zurecht zu finden. Aber die Hauptsache ist natürlich Tracks anhören, und zwar komplett!, mehrmals! Gridden und Taggen. Analyse und anschliessendes Gridden ist natürlich auch super um sich mit den Tracks vertraut zu machen, die mittlerweile farbigen Hüllkurven helfen dabei erheblich zu sehen was wann wo im Track passiert, das frühere Argument, das man das auf Vinyl besser sieht ist spätestens damit hinfällig geworden.
Ohne ordentliches Taggingsystem hilft aber auch die beste Ordnung nichts, vielleicht nicht in den aktuellen Crates, aber wehe man sucht mal einen Track wieder! Zudem ist ein ordentliches Tagsystem auch hilfreich bei den intelligenten Playlisten wie sie z.B. iTunes bietet und die Suchen und Finden, als auch eine gewisse Systematik erheblich vereinfachen.
Auch da hat jeder so sein eigenes System, mir sind Artist, Track, Genre, BpM, Hinzugefügt und Jahr am wichtigsten, ich kenne aber auch genug die bedauern das es kein dezidiertes Feld für Label gibt und Workarounds wie das Gruppierungsfeld dafür missbrauchen müssen.
Ich baue all meine Playlists in iTunes und importiere die dann in Traktor, das hat den Vorteil das ich diese dann auch ohne Traktor hören und bearbeiten kann und vom Rechner auf iPod und iPhone syncen kann, so das ich sie überall zur Verfügung habe und anhören kann.


Glaubt jetzt noch wer das man mittels Digital weniger Arbeit hat und sich alles von selbst macht?




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