Das wird jetzt bestimmt ein bisschen unfair gegenüber der Groove, alleine schon weil ich lange Zeit keine mehr gelesen habe. Kein bestimmter Grund, ich fühle mich lediglich durch das Internet reichlich informiert und da geht schon der erste Punkt an die De:Bug, deren Website seit jeher reichlich Supplement zum Heft und aktuelle Infos zu finden waren, die Groove hat es ja letztens erst geschafft einen Internetauftritt hinzulegen den man halbwegs ernst nehmen kann. Der Zweite Punkt für die De:Bug ist, sie bedient mit ihren Nerdthemen mein Verständnis von Techno besser als eine Groove, die sich fast ausschliesslich mit Musikthemen beschäftigt und dazu noch den vermeindlich aktuellen, weil gerade Platte draußen, Anzeige geschaltet, verbandelt mit dem Schreiberling, whatever. Was mich an beiden nervt sind diese gewollten Modestrecken, warum um Himmels Willen muß ausgerechnet diese Macke aus den 90ern bis heute überlebt haben? Ich weiß, ökonomische Zwänge, Sponsoren und so, aber ich persönlich brauch das echt nicht, auch nicht die ironische Variante.
Na gut, Hotze hat dankenswerterweise die 90er und Relaunches auch überlebt, das ist der Groove anzurechnen. Ähnlich hoch, wenn nicht gar noch höher, rechne ich der De:Bug allerdings an, das man die alten Ausgaben als pdf downloaden kann, ein Service der in Zeiten der Tablets zunehmend an Aktualität gewinnt. Ich z.B. lade mir immer wieder gerne mal eine jahrealte Ausgabe herunter, nur um zu sehen wer von den einst gehypten heute überhaupt noch präsent ist. Dafür gibt’s die Groove halt kostenlos, die interessantesten Artikel dann aber wiederum nur in der Bezahlversion mit der CD (ich hasse CDs) mit Tracks der in der Ausgabe gefeierten Helden, die ich meist entweder schon habe oder nicht brauche.
Überhaupt, man fragt sich, wieso gibt’s von beiden Heften eigentlich keine iPad Version? Meines Erachtens ist Print gerade im Musikjournalismus tot, aus diversen Gründen, sei es Aktualität, so hätte ich z.B. von Dubstep dort frühestens 2007 erfahren, was sicher auch wieder an ökonomischen Gründen liegt, oder der Verlust der Deutungshoheit, was z.B. Plattenreviews, gerademal ohne anklickbare Audiostreams, anbelangt und Infos bis Interviews kriegt man auch von Blogs bis zu Sites wie Resident Advisor bis XLR8R zur Genüge, täglich frisch im RSS Reader. Der Drang mir dann noch totes Holz ins Haus zu holen hält sich da heutzutage sehr in Grenzen, aber zumindest die De:Bug könnte ich mir gut auf einem moderneren Medium vorstellen.




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