QUOTE(Schleifer @ 27 Apr 2010, 09:12 )
ich meine damit nur, dass das thema nicht auf fischers mist gewachsen ist. die bundesparteien forderten amtsperiodenverlängerungen auf 7 bis 10 jahre - er setzt ich halt für etwas dazwischen ein.
auf wessen mist auch immer, dieser heinzi ist doch schließlich nicht irgendein heinzi, der halt den bockmist nachredet, den er irgendwo in fragwürdigen medien aufgeschnappt hat, sondern der bundespräsident, das staatsoberhaupt, die oberste person im staat! was soll denn als nächstes kommen? "da san a poar huarnkinda dabei"?
dass der bundespräsident als (zumindest am papier) letztes kontrollamt jeder totalitär orientierten regierung ein dorn im auge ist, ist ja logisch, aber gerade von einem ausgebildeten verfassungsrechtler würde ich mir da eine andere replik erwarten.
QUOTE(Schleifer @ 27 Apr 2010, 09:12 )
btw. die demokratie besteht auch nicht bloß aus der bundespräsidenten-wahl. du darfst also weitaus öfter dein kreuzerl setzen und dich auch an diversesten stellen betätigen und deinen beitrag leisten.
der nationalrat verlängert seine legislaturperiode von vier auf fünf jahre. wahlkarten werden mit barcodes versehen. demonstrationen werden untersagt, personen, die sich dennoch nicht um ihre versammlungsfreiheit bringen lassen, bekommen dafür anzeigen im dreistelligen euro-bereich.
demokratierechtlich unbedenklich? ich bin froh darüber, vor regimes, die solche entwicklungen mit sich bringen, schon oft gewarnt worden zu sein. aber auch fast hundert jahre nach versailles merkt man immer wieder, dass die demokratie in österreich nur ergebnis einer kriegsniederlage ist...
QUOTE(Schleifer @ 27 Apr 2010, 09:12 )
das passiert eben, wenn 3 von 5 regierungsparteien keinen eigenen kandidaten stellen und zwei davon dann noch nicht mal fähig sind, eine klare wahlempfehlung abzugeben.
insgesamt haben 13 kandidatinnen und kandidaten versucht, für die wahlen anzutreten, bis auf die drei altbekannten sind alle an den 6,000 unterstützungserklärungen gescheitert. man hätte also nicht mal eine eigene kandidatin oder einen eigenen kandidat gebraucht - es hätte genügt, den gesamten parteiklub zu motivieren, auch anderen kandidatinnen und kandidaten eine chance zu geben.
QUOTE(caTekk @ 27 Apr 2010, 09:48 )
Wenn man von allen Wahlberechtigten ausgeht hat Fischer ca. 35 % der Stimmen bekommen, davon abgesehen, dass sicher viele Fischer befürworter nicht zur Wahl gegangen sind, weil sein Sieg eh fest stand. Anders betrachtet hat Fischer auch bei dieser geringen Wahlöbeteiligung mehr Stimmen bekommen (2.287.640) als die SPÖ bei den Nationalratswahlen 2008 (1.430.206) und 2006 (1.663.986) und auch mehr als er bei der Präsidentschaftswahl 2004 (2.166.690).
anders betrachtet haben 54% der österreicherinnen und österreicher fischer NICHT gewählt...