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Vollansicht: Deep Dish @ Club Korona, Kecel, Ungarn
technoboard.at > electronic music > wie war die Party ???
dfx
"George Is On" - So heißt das neue Artist Album des iranisch-amerikanischen Progressive-House Duos Deep Dish. Und wie es sich für eine richtige Album Release gehört, gibt es passend dazu eine offizielle World Tour, die am 4. Juni einen Zwischenstopp im kleinen ungarischen Städtchen Kecel gemacht hat, welches Heimat des nicht ganz so kleinen Clubs Korona ist. Und dieser Club, so unscheinbar er auch von aussen aussehen mag, ist ein wahrer Tempel des progressive House! Mit sehr stylischer Inneneinrichtung gibt es einen großen Lounge Bereich mit genügend Bars und Sitzmöglichkeiten, dazu einen kleinen zweiten Floor (der eigentlich der Dachboden ist), und am entfernten Ende des Clubs einen arena-artigen, zweistöckigen Dancefloor, dekoriert mit Postern von allem, was in der Progressive-House-Szene Rang und Namen hat: Sasha, John Digweed, Nick Warren und Danny Tenaglia, um nur einige zu nennen. Die Soundanlage war ebenfalls eher unscheinbar, hat sich aber noch als sehr mächtig und fett erweisen sollen. Und hier war nun Sharam von Deep Dish mit einem exklusiven 6-Stunden Set angekündigt.

Um halb zwölf hat einer der lokalen DJs ein schon sehr schönes Warmup-Set geliefert: Sehr fetter Sound, nicht zu hart und nicht zu schnell, jeder einzelne Track ein wahrer Ohrenschmaus, umwerfend und ver- und bezaubernd zugleich. Der Floor war noch leer, aber dieser Sound hat es einem schon richtig schwer gemacht, ruhig stehen oder gar sitzen zu bleiben. Und so hat es auch nicht lang gedauert, bis etwas nach Mitternacht der Floor sich langsam gefüllt hat und die Party ins Rollen gekommen ist...

Und das war der Auftakt zu einem Event, der wohl der ungarischen Definition von "Tanzmarathon" entspricht!

Etwas nach halb eins war es dann Zeit für das angekündigte "Special Warmup Set" von Dean Coleman, welcher unschwer am Deep Dish/Yoshitoshi T-Shirt zu erkennen war. Allerdings ist die Bezeichnung "Warmup Set" für seine Performace eine schwere Untertreibung - denn schon der erste Beat von seinem Set war wie ein Schlag mitten ins Gesicht! Hart und laut! Nicht wenige der Gäste haben da vor Schreck zusammegezuckt, und in diesem Stil ist sein Set auch weitergegangen... Wenn es so etwas wie brutalen, brachialen progressive House überhaupt gibt, dann war genau das hier zu hören. Auch die gemütliche Clubbeleuchtung war ab sofort Vergangenheit, statt dessen ist das harte Stroboskop exzessiv eingesetzt worden. Alles in allem war die Musik zwar noch gut tanzbar, auch der Floor war spätestens jetzt voll (oder sogar zu voll), aber wirklicher Stimmungsmacher war sie trotzdem nicht, dafür war sie viel zu hart. Nur dreckige Beats, wenige bis gar keine Melodien oder sonstige helle Klänge, auch wenige Breaks und wenn, dann nur mit schwachem oder gar keinem darauf folgendem Buildup...

Und je länger Dean Coleman gespielt hat, und inzwischen ist es halb drei geworden, desto stärker hat sich die Frage aufgedrängt: Wo war Sharam? Und was ist aus dem versprochenen 6-Stunden Set geworden? War das nur eine Fehlinformation, oder gar beabsichtigter Betrug? Immerhin erwartet man sich ja eine Sperrstunde um 6 Uhr...

Dann war es aber auch bald soweit und Sharam ist endlich vor dem Mixer getreten und hat auch gleich im typischen Deep Dish Sound losgelegt. Nicht mehr ultrahart und brutal, sondern richtige Stimmungsmacher, melodiös, natürlich auch die eine oder andere Eigenproduktion dabei (die "Hits" waren teils auch doppelt zu hören), und auch Sharam selbst hat kräftig mitgefeiert und hat sich auch von einer kaputten CD nicht die Stimmung verderben lassen (ebensowenig wie die Gäste). Dieser Sound hat die Bezeichnung "progressive" wahrlich verdient, es ist einfach immer weiter und weiter gegangen und hat so auch den müdesten Gliedern wieder Energie zum weiterfeiern gegeben!

Aber was ist dann passiert? Es ist 6 Uhr geworden, der Club war noch zum Bersten gefüllt und Sharam hat nicht mal daran gedacht, aufzuhören! Und so ist es einfach weitergegangen, 7 Uhr, halb 8, und Sharam hat es sichtlich immer mehr Spaß gemacht! Auch wenn sich der Club jetzt langsam aber sicher etwas geleert hat, und die Sonne schon spürbar aufs Dach gebrannt hat, die Party hat noch unvermindert gerockt! Erst um 8 Uhr hat es dann den letzten Track zu hören gegeben, und unter dem Jubel der übriggebliebenen Leute hat es dann noch eine unglaubliche Zugabe gegeben: einen hammerharten Drum'n'Bass Track!

Aber "Sperrstunde" kommt im Wortschatz der Ungarn wohl nicht vor, denn der nächste DJ ist schon in den Startlöchern gestanden und die Afterhour hat gleich vor Ort stattgefunden. Wer weiß, wie lang diese Party noch gegangen ist...
dfx
sharam in action:
Andros
oh yeah, kurz war ich am verzweifeln und der versuchung nahe dorthin zu fahrn. aber die 8 stunden fahrt haben mich dann doch zu sehr abgeschreckt...


schade eigentlich hört sich echt sehr geil an
dfx
jo is ne ziemlich breite strecke... entweder umweg über wien und budapest, oder direkt über holprige landstrassen mit vielen schleichern auf der strecke... is beides ziemlicher mist. aber: korona und DTD muß man trotzdem zumindest einmal gesehen haben smile.gif
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