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> CCC fordert zum Boykott der Musikindustrie auf
Luminary
Beitrag 30 Apr 2004, 21:10
Beitrag #41


Eye-Q † 2002-2007
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Daher hatte ich ja vormals mal gemeint, dass die Leute die mit der bzw von der EDM Szene leben die Sache ein für alle mal 'regeln' und sagen "ja, macht!"...
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Beitrag 30 Apr 2004, 22:19
Beitrag #42


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@fjo

da hast du sicherlich recht!
bei auflagen zwischen 3000-10000 stück, kann es wirklich sein, dass die mp3 technologie da wirklich nur sehr gering mit rein spielt, und sich der bekanntheitsgrad der interpreten durch den austausch eventuell erhöht.

es gilt für diese auflagen auch, dass die interpreten durch veröffentlichung von einigen 12" nicht reich werden können...

bei höheren auflagen kann ich mir allerdings schon vorstellen, dass man den mp3 boom der letzten jahre spürt. vielleicht nicht so deutlich bei einem einzigen release, wo verkaufszahlen generell schwanken können, aber aufs jahr bezogen,
vielleicht schon...

aber da müssten wir zahlen haben, um uns den mund zu zerreissen...


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Beitrag 30 Apr 2004, 22:27
Beitrag #43


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nochwas, @CCC:

ich frage mich wieso ich die musikindustrie boykottieren soll?
-das boykott würde wieder nur die falschen treffen!

und die qualität der musik soll schlechter geworden sein?
-das bestreite ich vehement!

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Derrick S
Beitrag 30 Apr 2004, 22:33
Beitrag #44


Reality Bites Rec (GER) Ocean Drive Rec (US) Receptive Rec (UK)
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allgemein betrachtend und bes. auf hinblick auf superstars & co ist es sicher nicht besser geworden

den großen labels geht es auch hauptsächlich um ihre acts die sich wie warme semmeln verkaufen und nicht um sparten, die gehen ja jetzt den weg das sie acts kündigen und gehen kein risiko mehr ein.
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Beitrag 30 Apr 2004, 23:21
Beitrag #45


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an derartigen "stars" die den zuschauern reingedrückt werden, kann und darf man aber nicht die qualität heutiger musik messen!
es gibt heute genauso viele großartige Musiker wie vor 10 oder 20 jahren, oder auch in 10 jahren.

diese aussage auf seite 1 halte ich persönlich für aus der luft gegriffen...

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Derrick S
Beitrag 1 May 2004, 00:26
Beitrag #46


Reality Bites Rec (GER) Ocean Drive Rec (US) Receptive Rec (UK)
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klar gibt es wahre künstler, aber eben auch genug 0815 produktionen

der trend in der elektronischen dance musik z.b. nur noch coverversionen rauszubringen hat auch gezeigt das die qualität nicht wirklich gestiegen ist "allgemein" den musikbereich betrachtend (da gehört eben alles dazu)

wie gesagt man muss unterscheiden zwischen major labels, die eben auf solche "superstars" auch wahre stars abzielen und etwa kleinere labels im technoiden bereich z.b. wo es gottseidank noch qualität gibt

Der Beitrag wurde von derrick s. bearbeitet: 1 May 2004, 00:27
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Beitrag 1 May 2004, 09:39
Beitrag #47


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hi!

naja, das sehe ich nicht ganz so.
musik hat(te) immer etwas mit generationen und geschmäckern zu tun.
das ist keine messbare größe, vielmehr einfach subjektive empfindung...


grüße
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2iyn
Beitrag 3 May 2004, 21:17
Beitrag #48


Train of the Normandie
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Ich finde die Musikindustrie ist teilweise wirklich selbst Schuld an den vielen Downloads. Ich kaufe mir nach wie vor CD`s und Vinyls. Nur in Tagen wie diesen, wo das alltäglich Leben immer wie teurer wird, muß man sich dann wirklich überlegen, wo man sein Geld investiert, wenn man sich dann manche Alben anhört auf denen von 14 Tracks mal gerade 2 gut sind, dann ist es wirklich die Frage ob man für diese beiden Tracks mal so € 15 investiert oder nicht. Gut man könnte sich die Single kaufen, nur zu welchem Preis, € 7, da gibt man wieder € 14 für 2 Songs auf, und dann hat man die Möglichkeit diese gratis im I-Net zu bekommen, na wo wird man sich dann die Tracks besorgen. Ich kaufe mir nach wie vor CD, bei denen ich der Meinung bin, dass sie das Geld wert sind. Ich downloade aber auch hauptsächlich nur Liveacts aus dem Netz, die bekommt man sowieso nicht auf CD,LP und sind 100 Mal besser.
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Luminary
Beitrag 3 May 2004, 22:49
Beitrag #49


Eye-Q † 2002-2007
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Ja, aber es ist doch, sowohl damals als auch heute, schwierig zu sagen was den Leuten gefällt und was nicht..!
Was ist denn nun ein qualitativ gutes Album? Für die einen ist nur Lied 3 und 7 und 10 gut, dem anderen gefallen gerade diese nicht, dafür 1, 2, 5 und 9... Und kommt mir nicht mit "aber Groove Coverage..." und dem Mist, von dem müssen wir e nicht reden!
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2iyn
Beitrag 8 May 2004, 22:48
Beitrag #50


Train of the Normandie
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Chris Liebing Evolution, finde ich ist ein gutes Album. Natürlich gibt es unterschiedliche Geschmäcker, und nicht jedem gefallen die gleichen Songs aber auch das neue PVD Album ist durchgehend gut, meiner Meinung nach, und da bin ich auch bereit es zu kaufen.
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Derrick S
Beitrag 9 May 2004, 02:22
Beitrag #51


Reality Bites Rec (GER) Ocean Drive Rec (US) Receptive Rec (UK)
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für mich muss es eine gute mischung sein bzw. einen gesammteindruck hinterlassen, was bei konzept-alben eher der fall ist

man merkt ja beim hören ob sich jemand auch was dabei gedacht, oder wild durcheinander gewürfelt hat

bei dj mix cd´s verhält es sich ähnlich

Der Beitrag wurde von derrick s. bearbeitet: 9 May 2004, 02:22
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Luminary
Beitrag 10 May 2004, 17:53
Beitrag #52


Eye-Q † 2002-2007
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Ein Artikel bzw Essay vom BIG BOSS eines eher kleinen Indi Labels.
Ist ganz interessant!

ZITAT
Die Wahrheit Über die Schallplattenbranche
Von Stefan Herwig (Dependent)

Dependent-Büro: grosser pompöser Raum mit Chefschreibtisch aus Marmor, Stefan (Labelchef, Anfang Dreissig), sitzt auf fettem Büro-Chefsessel, trät einen karierten italienischen Desingeranzug, Füsse auf dem ansonsten leeren Schreibtisch. Ela kommt durch die Tür, Ende zwanzig Rasta-Locken, hat einen grossen roten Umschlag mit Aufdruck "Dringend" in der Hand.

Ela: "Stefan, das VNV Nation Master ist heute fünf Wochen vor dem vereinbarten Abgabetermin per Overnight gekommen, sollen wir das sofort zum Presswerk schicken?"

Stefan (stellt das Champagnerglas ab): "Nein, leg das Ding auf den Haufen "unbearbeitet", ich habe heute schon über eine halbe Stunde Fanmails in den Papierkorb verschoben, das ermüdet mich so. Je mehr die Zecken sich beschweren, desto später liefern wir ab. Werden schon sehen was die davon haben..."

Ela: (rollt die Augen): "Stimmt, das Cabrio hast du auch schon lange nicht mehr ausgefahren, also nimm dir doch für den Rest des Tages frei, ist schließlich schon halb Drei. Ausserdem haben wir alle schon seit über zwei Wochen keinen Urlaub mehr gehabt. Fans..." (schüttelt den Kopf, legt den Umschlag in eine grosse graue Kiste mit zahllosen anderen, geht ab...).

Telefon klingelt.

Stefan: (genervt) "Nicht schon wieder, das ist schon der zweite Anruf innerhalb weniger Stunden."(hebt Hörer ab) "Wer stört? Ach Hallo, Vertriebsmensch! Was, alle unsere CDs ausverkauft? Nächster Vertriebsscheck ist nur eine halbe Million? Wie, wir können keine CDs verkaufen, wenn wir sie nie nachpressen? Na gut, sag den Läden sie bekommen ihre CDs, aber Sie sollen die auf keinen Fall unter 19,00 € verkaufen. Der Kunde soll bluten, so ein Firmen-Swimmingpool finanziert sich schließlich nicht von alleine. VNV Nation Master? Nein, ist noch nicht angekommen! Veröffentlichungstermin ist schon nächste Woche? Ist mir doch egal, die Leute reissen uns das Ding doch eh' aus der Hand. Ausserdem kann ich nicht hexen. Der neue Veröffentlichungstermin ist ...  (dreht sich mit dem Chefsessel zur Wand an dem ein riesiger Kalender hängt, mit vielen durchgestrichenen Notizen und roten Kreuzen, schließt die Augen und lässt eine Hand gegen den Uhrzeigersinn kreisen, tippt dann mit dem Zeigefinger auf eine beliebige Zahl) ... 13. Oktober!"

"Wie, das ist ein Sonntag?" (wiederholt den Vorgang)

"Na gut, dann 06. Juni. Klar sollen die Fans warten, Weihnachten ist auch nicht jede Woche! Ich mach' jetzt Schluss für heute, der Golfplatz wartet." (legt auf)

Ruft in das angrenzende Vorzimmer:
"Heike, ich fahr jetzt nach Hause, bitte such doch mal unter den unten wartenden Dependent-Groupies die zwei, drei mit den besten Möpsen aus und sage ihnen, der Chauffeur holt sie in wenigen Minuten ab. Sieh zu dass sie sich bis Montag nix vornehmen. Ich bin jetzt im Wochenende. Bin für Niemanden zu sprechen, für unsere Musiker schon mal gar nicht."

------------------------------

So oder so ähnlich stellen sich die Meisten wohl den Alltag in der Schallplattenbranche vor. Die Wahrheit sieht aber derzeit etwas anders aus:
"Branche brechen 12,6 Prozent Umsatz weg"
"Musikgeschäft noch tiefer in der Krise ... für Juli und September rechnen die Plattenfirmen dem Vernehmen nach mit einem Umsatzrückgang in der Grössenordnung von über 20% im Vergleich zum Vorjahreszeitraum."
"Tonträgerfirmen sagen CD-Brennerei den Kampf an"
"Deutsche wollen für CD Downloads nicht zahlen ... Nur ein Viertel der Befragten würde eine Pro-Song-Gebühr akzeptieren."

Alles Zitate aus Artikeln des Branchenmagazines "Musikwoche" im Jahr 2001

Keine Frage, die gesamte deutsche Musikindustrie befindet sich in einer Krise, wohlgemerkt in der bisher grössten seit ihrer Existenz. Verursacht durch Raubkopien von Musik-CDs wie auch den Download von Mp3-Files über halblegale bis illegale File-Sharing-Dienste wie Napster, Audiogalaxy oder Gnutella sackten die Umsätze in den Keller. Diese Krise betrifft sämtliche Sparten und Bereiche des Musikmarktes, Dance, Hip-Hop, Mainstream, Alternative und natürlich den gesamten Independentbereich also auch Firmen wie Dependent, Bloodline oder Out Of Line.

Dieser Artikel soll sich mit den Folgen der Raubkopiererei, insbesondere im Independentmarkt, beschäftigen und auch den häufigsten Argumenten der Raubkopierer begegnen. Dabei erfahrt Ihr auch einige vertrauliche Interna über den Musikmarkt und vielleicht überdenken Einige mal ihre Haltung zu Schallplattenlabels:

1. "Schallplattenfirmen? Da geht es doch nur ums Geld!"

Ja und nein. Ich glaube, dass am Anfang einer jeden Gründung einer Schallplattenfirma ein gehöriger Idealismus und die Liebe zur Musik steht. Man hat selbst die Möglichkeit, Musikgruppen, die man persönlich für gut hält, zum Erfolg zu verhelfen, und sie einem riesigen Publikum vorzustellen. Und wenn man das gut macht, kann man auch gut davon leben. Hört sich doch toll an! Aber jeder, der in Deutschland eine Firma aufmacht, wird sich schnell mit Vokabeln auseinandersetzen müssen, die mit Musik nicht wirklich viel zu tun haben: "Gewerbeanmeldung", "Quartalsumsätze", "Retourenrückstellung" oder auch "Steuerberater" und "Umsatzsteuervoranmeldung". Auch wenn man es nicht wahrhaben möchte, der finanzielle Teil gehört nicht nur zum Alltag einer Plattenfirma, sondern auch zu dem einer jeden professionell arbeitenden Musikgruppe.

Keiner von uns kann von Backsteinen leben, und wer seine Firma betreibt, ohne auf das Einkommen zu achten, wird in kürzester Zeit weder seine Musikgruppen noch sich selbst bezahlen können und dann hat der Traum eines Schallplattenlabels recht schnell ein Ende - mit sehr unangenehmen Nachwirkungen in Form von Gerichtsvollziehern, Pfändungen und eidesstattlichen Versicherungen übrigens. Also, geht es nur ums Geld?

"Ja und Nein" ist die Antwort. Ich glaube, es macht den Unterschied, ob man bereit ist, für Geld die Natur der Musik, die man veröffentlicht, bewusst zu verändern und die Musiker zwingt, ihre Musik dementsprechend zu verändern. Das ist in der Tat bei vielen Schallplattenfirmen der Fall, denn dort werden die A&Rs ("Artist & Repertoire-Manager") und die Produktmanager nicht an der Qualität ihrer Veröffentlichungen gemessen, sondern nur an deren Verkaufszahlen. Gerade deswegen entscheiden sich immer mehr Käufer zum Kauf bei Independentlabels. Dort ist man eher bereit, auch ungewöhnliche und neuartige Musik zu veröffentlichen, obwohl auch dieses bei der derzeitigen Situation stark nachgelassen hat.

2. "CDs sind einfach zu teuer."

Hier habe ich eine persönliche und eine professionelle Meinung. Ja, jede CD, die derzeit mehr als 15 Euro, bzw. 30 DM kostet, ist meines Erachtens zu teuer. Viele Käufer wissen nur, dass eine CD in der Herstellung mittlerweile schon unter 50 Cent kosten kann, warum soll man dafür 17-18 Euro zahlen?

Vom professionellen Standpunkt aus kann aber auch gesagt werden, dass es für eine Schallplattenfirma sehr schwierig ist, den Preis einer CD zu verändern. Dafür muss man erst mal wissen, wie sich so eine CD in der Herstellung kalkuliert, denn die reinen Herstellungskosten sind natürlich nicht die einzigen Kosten. Begleiten wir also mal eine CD von der Herstellung bis zum Verkauf:

* Für die "nackte" CD werden mittlerweile zwischen 35 und 50 Cents bezahlt, das ist übrigens fast unabhängig von der Spielzeit, Maxi-CDs kosten in der Herstelllung also fast genauso viel wie CD-Alben. Dazu kommt aber noch die Verpackung - die sogenannte "Jewelbox" - als Standard Verpackung kostet gerade mal ein paar Cent, aber das Booklet und die Einlegekarte auf der Rückseite können je nach Grösse schon mal bis zu 40 oder 50 Cent kosten. Spezialverpackungen wie das "Digipack" sind natürlich noch teurer, einigen wir uns also mal auf 50 Cents im Schnitt für ein durchschnittliches CD-Album, also 1 Euro für die fertige CD.

* Auf jede legal hergestellte CD kommen aber noch Gebühren von der GEMA drauf, die später an die Urheber (also meistens die Musiker) ausgeschüttet werden, insgesamt im Schnitt ziemlich genau 1 Euro für eine normal verkaufte CD, macht schon mal 2 Euro insgesamt. Die Künstler werden in der Regel vom Verkauf jeder CD beteiligt, und zwar im Schnitt zwischen 1 und 2 Euro, bei Independentfirmen meist etwas mehr als bei den grossen Majorfirmen, die durch ihren riesigen Apparat aber auch viel höhere Kosten haben. Im Schnitt kann man durchaus von 1,75 Euro für eine etablierte Band sprechen, also sind wir schon bei Kosten von 3,75 Euro.

* Dann muss die CD ja vom Presswerk in den Plattenladen kommen, wofür in der Regel eine Vertriebsfirma angeheuert wird. Zumindest ist das bei Independentfirmen meist so, die Majors besitzen ihre eigenen Vertriebe, oder genauer gesagt, sie sind die Vertriebe.... Unser Vertrieb ist die Firma SPV in Hannover. Dort arbeiten über 80 Leute daran, unsere CD-Veröffentlichungen mehr oder weniger flächendeckend in ganz Deutschland präsent zu haben und zu verschicken. Die VNV Nation "Futureperfect" zum Beispiel war am 28. Januar zeitgleich in 1200 Plattenläden in Deutschland vertreten. Dafür ist eine riesige und kostspielige Logistik erforderlich, die auch ihren Preis hat, und von der der Kunde den Vorteil hat, dass er neue CDs am gleichen Tag fast überall findet (das hängt natürlich auch von der Popularität der Band ab, die veröffentlicht wird).

* Der Vertrieb verkauft die CDs für im Schnitt 10 Euro an den Plattenladen, und gibt davon ca. sieben Euro an das Label wieder weiter, also verdient der Vertrieb für Aussendung, Verkauf und Abrechnung ungefähr 3 Euro an einer CD. So ein Vertrieb kann sich übrigens nur finanzieren, indem er viele andere Label ausliefert, so wie eine Plattenfirma also mehrere Bands hat, hat ein Vertrieb mehrere Label, SPV ungefähr 25 zur Zeit.

* Für im Schnitt 10 Euro landet jetzt also die CD beim Schallplattenhandel. Der verkauft so ein Ding im Endeffekt zwischen 15 und 17 Euro, aber da ist ja noch 16% Mehrwertsteuer drin, also verdient er netto um die 3 bis 5 Euro. Da sind dann aber auch Löhne, Ladenmiete und Nebenkosten mit drin, und gerade die sind in den letzten Jahren drastisch gestiegen.

Wer gut aufgepasst hat, kann also mittlerweile mitbekommen, dass das Schallplattenlabel an sich auch nur eine Spanne von 3,25 Euro hat, und da ist die ganze Bewerbung von so einer CD mit Anzeigen, kostenlosen Promo-Exemplaren, Büro & Löhnen mit drin. Wenn sich so eine CD nicht verkauft, verdienen alle wenig (Vertrieb, Handel und Künstler), nur das Label, welches die ganze Veröffentlichung finanziert, kann damit sogar noch Geld verlieren. Also trägt das Label als einziges Glied in dieser Kette sogar noch ein erhebliches Risiko.

Wer jetzt also kritisiert, dass CDs generell zu teuer sind, soll erst mal hier vorschlagen, wo denn die Plattenlabel hier überhaupt sparen sollen, aber immer daran denken, dass man die meisten vernünftig vertriebenen CDs innerhalb von Deutschland binnen 48 Stunden fast überall nachbestellen kann. Auch das ist ein Service, den der Kunde aber scheinbar kaum honoriert, er ist quasi Gewöhnungssache geworden.

Ebenfalls werden sehr oft die CD-Preise mit den damaligen Vinyl-Schallplattenpreisen verglichen, und es wird den Plattenfirmen vorgeworfen, sie verdienten daran generell eine goldene Nase. Dabei wird aber kaum beachtet, dass die CDs seit ihrer Markteinführung 1981 extrem preisstabil geblieben sind, im Gegensatz zu Lebensmittel- Kino- oder Benzinpreisen, um mal die eklatantesten Preissprünge zu nennen. Auch die Preise für Konzerttickets oder Merchandiseartikel sind explodiert. Kritisiert werden aber nur die Preise für ein Produkt, welches seit Jahren fast total stabil geblieben ist, und kritisiert werden vornehmlich die Plattenfirmen, obwohl die Preiserhöhungen die stattgefunden haben, hauptsächlich aus dem Handel kommen.

Ebenfalls gibt es das Argument, dass CDs eigentlich zu teuer seien, eigentlich erst seit Einführung der CD-Brenner, die ja eine nahezu kostenlose Alternative zum legalen Erwerb einer CD darstellen. Auch hier liegt der Verdacht nahe, dass das Argument mit den zu teuren CD-Preisen eigentlich nur vorgeschoben wird, um weiterhin Geld zu sparen.

Die eigentliche Frage sollte doch sein:
Hat eine wirklich gute CD den Preis von 15 (oder auch 20) Euro als Gegenwert denn wirklich verdient? Es denke jetzt bitte jeder mal an seine persönlichen Lieblings - CDs, und wie viel Wert diese CDs für jemanden persönlich haben. Nun hat ja nicht wirklich jede einzelne CD diese Qualität, es gibt eine Menge schlechter Veröffentlichungen auf dem Markt. Und auch ich bin zigmal mit "Blindkäufen" von CDs in die Scheiße getreten, habe aber andererseits dadurch auch einige der schönsten Überraschungen gehabt...


Quelle: www.dependent.de

Der Beitrag wurde von Eye-Q bearbeitet: 10 May 2004, 17:55
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tecxx
Beitrag 10 May 2004, 18:05
Beitrag #53


rave on!
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ja, eine gute cd hat ihren preis von 15 euro verdient. das hat glaub ich auch niemand kritisiert.

kritisiert wird in erster linie, dass die großen majors ihre dummdödel-musik nicht mehr anbringen und den cd-brenner-besitzern/tauschbörsen-nutzern die schuld in die schuhe schieben wollen, und sie behandeln wie schwerverbrecher.
DAS wurde kritisiert!

sehr gutes statement übrigens, thxs for posting
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Luminary
Beitrag 10 May 2004, 18:10
Beitrag #54


Eye-Q † 2002-2007
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Ja, sicherlich. Nur ist das Problem, dass dadurch ja nicht mal nur die Grossen davon betroffen sind! Ist halt schwierig (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/confused.gif)
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eigengrau
Beitrag 11 May 2004, 10:56
Beitrag #55


BMFH
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Wenn ich mir die Kosten für die CD durchlese komm ich auf den Schluss dass ich mir Rohlinge kaufen soll und dabei meine GEMA-Abgaben machen soll. Damit erspar ich mir und den Firmen einen Grossteil der Kosten. Wo bleiben jetzt die offizielen Musikdownloads? Und warum wird Geld für so einen Scheiss wie DSDS oder Starmania rausgeworfen anstatt die Kunden an richtige Künstler zu binden? Aja und warum wird Geld in Prozesse gegen Privatpersonen gesteckt? Hallo?? Macht euch den Kunden zum Freund wenn ihr Geld machen wollt.

b4n
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