Lang hat´s gedauert bis Johannes Heil persönlich mal was auf JHC raus bringt, das Label das anscheinend seine Vorlieben für Musik mit Breakbeats aller Art, die auf JH nicht passt , befriedigen soll.
Auf der 4 Traxx - Ep Desert Fox, zeigt er sich von einer sehr musikalischen und emotionalen Seite, das ganze mit verstrickten Bassmelodien, Flächen und Key´s sehr electroid verpackt, ohne dabei Retro zu wirken. Sehr deep und verträumt, aber dennoch ernsthaft. Jeder Track ist mit den gleichen Bausteinen gestrickt, und trotzdem ist jeder ein Meisterwerk für sich:
Angefangen mit Desert Fox, ein Track der mir aufgrund seiner sanften aber doch eindeutigen Bassläufen schon mal eine Gänsehaut wert ist. Rhythmus und Nebengeräusche halten sich unaufdringlich zurück, so dass man sich ungestört auf´s wesentliche konzentrieren kann, ohne dabei etwas zu vermissen. Mit den Pianos kommt dann auch ncoh etwas "Realität" in den sehr elektronischen Kontext, ganz nach dem Motto Gegensätze ziehen sich an.
The End of War, mal ausnahmsweise ein eindeutiger Titel. Die Flächen und Pianos etwas in den Vordergrund gerückt und den Basslauf abgehackt. So entsteht etwas mehr Raum zum nachdenken, oder einfach nur um die wunderschönen Flächen zu genießen. The End of War wirkt wie immer bei Johannes passend zum Titel, sehr positiv und man könnte fast meinen man höre Musik die am Ende eines langen, düsterend Films gern gespielt wird.
Bei Psalm 23 zieht sich der Basslauf etwas länger, begleitet von klassischen Electro Beats mit einem Hauch von reverb. Wieder sehr nachdenklich wirkend, aber diesmal eher düster und ernsthaft.
Traxx wie Essential Substance hab ich schon vermisst bei Johannes, endlich mal wieder rhythmusloser, schwebender Ambient. Auch hier treffen wieder Gegensätze aufeinander, experimentelle, fast industrielle Geräusche die von einer zarten Fläche begleitet werden. Jedoch hätte man das durchgehende Surren, welches dem Track einen hier nicht benötigten Takt verleiht weglassen können. Es lenkt etwas vom eigentlichen Geschehen ab !