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Vollansicht: Überraschungsei wird verboten!
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Mr T.
ZITAT
ANGST UM KINDER
Politiker wollen Überraschungsei verbieten


Kinder und Erwachsene lieben es - aber deutsche Politiker wollen jetzt das Überraschungsei verbieten: Eine Bundestagskommission fordert aus Sicherheitsgründen die strikte Trennung von Lebensmitteln und Spielzeug. Auch bestimmte Cornflakes-Packungen sind bedroht.

Berlin - Das Überraschungsei gibt es schon seit 1974 - aber nun droht ihm das Aus. Denn die Kinderkommission des Bundestags plant ein Verbot der Schoko-Süßigkeit mit Innenleben.
Jegliche Kombination aus Nahrungsmitteln und Spielzeug solle verboten werden, heißt es nach Angaben der "Welt" in einer Empfehlung gegen "Sicherheits- und Gesundheitsrisiken für Kinder im Alltag". Dazu gehören nach Ansicht des Kommissionsmitglieds Miriam Gruß (FDP) auch Cornflakes mit Spielzeug. "Kinder unterscheiden nicht zwischen Spielzeug und Nahrungsmitteln", argumentiert sie. Konkrete Unfallzahlen mit verschluckten Plastikfiguren habe Gruß aber nicht vorgelegt, berichtet die Zeitung.

Die Frankfurter Süßwarenfirma Ferrero, die jährlich millionenfach das Ü-Ei verkauft, habe mit Empörung reagiert: "Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass durch die Kombination von Spielzeug und Lebensmittel eine erhöhte Gefahr ausgeht", sagte Pressesprecherin Elise Glaab. "Bei der Kinderüberraschung wird das Spielzeug durch eine Kapsel von der Schokolade getrennt." Auch eine EU-Spielzeugsicherheitsrichtlinie von 1988 sehe kein Verbot von Kombinationsprodukten vor, außerdem hätten extern zertifizierte Institute das Ü-Ei für ungefährlich befunden.

Quelle: spiegel.de

lol Nicht zu fassen! 567.gif
Typisch deutsch. Immer einen Schritt voraus beim Bevormunden.
ChrisP
ZITAT(KB! @ 7 Aug 2008, 19:52 ) *
Typisch deutsch. Immer einen Schritt voraus beim Bevormunden.


Ich kann mich da dunkel an ein Land erinnern in dem davor gewarnt wird die Katze in die Mikrowelle zu stecken und das Wohnmobilsteuer während der Fahrt zu verlassen. Überraschungseier gibts dort keine, und deutsch wird dort eher auch nicht gesprochen.... sleeping.gif
Andros
da wollt wohl wieder eine politikerin die gunst des sommerlochs ausnutzen und ein klein wenig publicity fuer sich herausarbeiten...

withstupid.gif
Delegoano
Übrigens: heute hat die ÖVP lt. derstandard.at doch glatt behauptet, dass deutsche Eier nicht mit Österreichischen Eiern zu vergleichen sind. Schliesslich sind wir hier angeblich ein reiner Qualitätsmarkt, der deutsche Markt ein "Preismarkt"...

Ich wusste ja immer schon, dass wir die größeren haben... laugh.gif

Trotzdem, ich würde Überraschungseier nicht missen wollen, bin zu oft mit diesen Wunderdingern ruhig gestellt worden... Die heilige dreifaltigkeit aus Schokolade, Spannung und Spielzeug bleibt einfach faszinierend. Die fetten Kinder sind Schuld...
Spacer
ALSO:
Laut rtl nachtjournal gestern , werden die ü eier doch nicht verboten!
ist doch mal ne gute nachricht satisfied.gif
dj AcidGreen/Acidrecords
die politiker solln sich endlich um die anliegen des volkes kümmern und nicht um kindergeburtstage...
Mr T.
ZITAT(ChrisP @ 7 Aug 2008, 21:28 ) *
Ich kann mich da dunkel an ein Land erinnern in dem davor gewarnt wird die Katze in die Mikrowelle zu stecken und das Wohnmobilsteuer während der Fahrt zu verlassen. Überraschungseier gibts dort keine, und deutsch wird dort eher auch nicht gesprochen.... sleeping.gif

Die Holländer? lookaround.gif
Hypnosius
Da will sich einfach nur ein Politiker rächen, weil nun seit seiner Kindheit ein kleiner blauer Plastikschlumpf als mahnendes Beispiel seiner Gier in seinem Magen herum geistert!!
antidote
ZITAT
Regulierungsrausch
Der Kindermädchen-Staat

Rauchen, Alkohol, Essen, Videospiele: Überall mischt sich der Staat ein und volkspädagogische Pseudopolitik greift um sich. Doch die hat ihren Preis.
Ein Kommentar von Guido Bohsem

Spätestens im Herbst wird der Dauer-Streit über das Rauchverbot eine kleine Schwester bekommen. Nach der parlamentarischen Sommerpause will sich die Politik einem nächsten großen Projekt zur Verbesserung der Volksgesundheit widmen: dem Werbeverbot für Alkohol.

Angespornt durch Ideen der Europäischen Kommission erwägt auch die Bundesregierung ein Ende für Werbefilme im Fernsehen oder Kino, die zum Konsum einer bestimmten Schnaps- oder Biersorte ermutigen sollen. Trinkt der Fußballfan mehr, wenn er vor dem Länderspiel "das Bier der deutschen Nationalmannschaft" sieht?

In Baden-Württemberg spielt Ministerpräsident Günther Oettinger mit dem Gedanken, abends den Verkauf von Alkohol an Tankstellen zu verbieten. Wie das Rauchverbot sind auch die staatlichen Auflagen beim Alkohol-Konsum gut begründet.

Lustige Spots könnten die Schnapslust bei Kindern wecken und sie zu Trinkern machen, lautet ein Argument. Oettinger, der auch schon mal Bier aus einem Herrenschuh getrunken hat, will nächtliche Saufgelage an den Tanken des Ländles verhindern und Jugendlichen den (ohnehin verbotenen) Zugang zum Hochprozentigen erschweren.

Spaßfreiheit und Frugalterror

Der überfürsorgliche Staat, der in Amerika "Nanny State" - Kindermädchen-Staat - heißt, ist auf dem Vormarsch. Eine volkspädagogische Pseudopolitik greift um sich. Sie hat ihren Preis: Sie ist nicht nur verbunden mit weitgehender Spaßfreiheit und Frugalterror; sie geht auch einher mit der Einschränkung von individueller Freiheit und Selbstbestimmung. Sie enthebt die Menschen von der oft anstrengenden Pflicht, selbst für das eigene Leben verantwortlich zu sein.

Tabak und Alkohol sind nicht die einzigen Konsumgüter, denen sich der Staat widmet. Auf Videospielen prangen Warnhinweise ob der brutalen und gewaltverherrlichenden Inhalte. Gesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) sorgt sich um magersüchtige Mädchen und schließt deshalb mit der Modebranche einen Pakt, um Fotos und Auftritte anorektischer Models zu verhindern.

Schmidt bekümmert aber auch das Gegenteil: Gemeinsam mit Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (CSU) fürchtet sie, dass es zu viele dicke Kinder in Deutschland gibt, ja dass die Deutschen insgesamt zu viel und zu schlecht essen. Seehofer will deshalb Ampeln auf die Lebensmittel drucken lassen, damit der Verbraucher rot sieht, wenn viel Zucker oder viel Fett in seinem Essen stecken.

Aus diesen Beispielen spricht nicht allein deutsche Regelungswut. Sie sind vielmehr typisch für eine Entwicklung in modernen Wohlfahrtsstaaten. Weil das Miteinander der Menschen im Wesentlichen gut und vernünftig geregelt ist, suchen sich Regierungen und ihre Bürokratien neue Betätigungsfelder.

Politiker kümmern sich um die kleinen Dinge

Weil der Versuch grundlegender Reformen allzu oft an den eingefahrenen Widerständen in Gesellschaft und Ökonomie scheitert, besetzt die Politik Randbereiche der staatlichen Fürsorge. Weil die Globalisierung der nationalen Gesetzgebung immer weniger Spielraum bei den großen Fragen lässt, kümmern sich die Politiker um die kleinen Dinge.

Gegen den Kindermädchen-Staat zu sein, wirkt fast immer herzlos. Denn während Freiheit und Selbstbestimmung abstrakte Werte darstellen, können die Advokaten der Fürsorge immer mit dem schrecklichen Einzelfall argumentieren: mit dem Alkoholiker, der sein Leben ruiniert und das seiner Familie; mit dem Fettsüchtigen, der nur mit einem Kran aus seiner Wohnung befreit werden kann; mit dem Mädchen, das sich im verzweifelten Glauben an ein Schlankheitsideal zu Tode hungert.

Und doch - all diese furchtbaren Schicksale sind Einzelfälle. Die allermeisten Deutschen können einigermaßen vernünftig mit Alkohol umgehen. Das Gros weiß, dass zu fettes und zu süßes Essen der Gesundheit schadet. Der Prozentsatz der amoklaufenden Konsumenten von Brutalospielen und -videos liegt im nicht messbaren Bereich.

Regulierungsrausch nützt wenig


Der Regulierungsrausch nützt also wenig, kann für die Politik aber schnell zur Last werden. Denn: glaubt der Staat für alles zuständig zu sein, wird er auch schnell für alles zuständig gemacht. Der umfassend vor sich selbst geschützte Bürger sucht die Schuld bei Dritten, wenn ihm klar wird, was er selbst geahnt oder gewusst hat: dass der Döner für 1,50 Euro aus vergammeltem Fleisch hergestellt wurde oder die billigen Riesengarnelen ihren Preis haben, weil sie mit Antibiotika verseucht sind.

Ist es wirklich sinnvoll, Dinge zum Kern von Politik zu machen, für die jeder selbst Verantwortung übernehmen kann? Schließlich steht auch nicht an jeder Straßenkreuzung eine Ampel, obwohl potentiell lebensbedrohliche Gefahren durch den Straßenverkehr drohen. Vernünftiger wäre es beispielsweise, auf eine bessere Schulbildung zu setzen.

Gebildete und informierte Menschen leben länger, rauchen weniger, essen vernünftiger, schlagen sich seltener die Köpfe ein. Sie sind außerdem ziemlich gut darin, die Werbung für den nächsten Schokoriegel, Tütenfraß oder Kräuterschnaps zu durchschauen und ihr zu widerstehen. "Die Leber wächst mit ihren Aufgaben", heißt ein Beststeller aus der Wunderwelt der Medizin. Der Bürger kann das auch.


(SZ vom 12.08.2008)
Fobs
Werbeverbot beim Alkohol ist eine logische Schlussfolgerung und ich kann dies absolut nachvollziehen! Was dieses Verbot dann bringt sei dahingestellt!
Bei der heutigen Marktwirtschaft wird einfach nur noch aufs Geld verdienen geschaut und den Verantwortlichen ist es ziemlich egal mit was Geld verdient wird - insofern ist es vom Staat auch legitim einzugreifen. Das fängt schon bei krebseregenden Kleidungsstücken und Lebensmitteln an! Und heutzutage kann man einfach nicht davon ausgehen, dass alle Menschen einen gesunden Menschenverstand haben! Mich hat es ohnehin schon gewundert dass nach dem teilweisen Werbeverbot für Tabak nicht auch bald der Alkohol kommt! Waren wohl bis dato die Lobbyisten zu präsent! Von abendlichen Verkaufsverbot halte ich wiederum relativ wenig!

Nichts destotrotz wäre es schöner wenn sich der Staat mehr um wichtigere Sachen wie das Bildungssystem kümmern würde und nicht wertvolle Zeit mit solchen Sachen wie Überaschungseiern verschwendet!
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