der nächste Bericht:
IBIZA 2005 - Von wegen das kriegt keiner mit !
von Dominic / Red. Technoguide
Monday, 29 August 2005
Massen von Leuten drängen sich auf den Tanzflächen, die renommiertesten Dj´s feiern die Clubs wie sonst fast nirgendwo auf der Welt. Ein buntes Treiben mit Feuerschluckern, Trapezkünstlern und jeder Menge abgefahrener Durchi´s. In den Clubs der Insel wird mindestens bis zum Morgengrauen, und oft auch länger, abgefeiert. Heile Feierwelt könnte man jetzt meinen, dennoch herrscht auf Ibiza eine eher gedrückte Allgemeinstimmung, da der Tourismus, die Lebensgrundlage der Insel, in einer Krise steckt. Obwohl sich die Nachbarinsel Mallorca über steigende Besucherzahlen freuen kann, gehen auf Ibiza die Buchungen zurück. Inzwischen wird die Insel von Familien mit Kindern aufgrund der massiven Partybewegungen eher gemieden.
Eintrittspreisen von bis zu 60 € übersteigen inzwischen aber auch schon das Budget vieler junger Leute und die heftigen Preise dürfte ebenfalls ihren Teil zu dem Rückgang der Besucherzahlen beigetragen haben. Zudem haben die Drogen das Image Ibizas obendrein auch noch stark angekratzt. Erst Anfang August sorgte der Tod eines 27-jährigen Iren nach der Einnahme von Liquid für viele Schlagzeilen.
Bis zu 25 Menschen werden, an nur einem Wochenende, mit Drogenvergiftungen in die Krankenhäuser gebracht. Es wird von diversen Seiten berichtet das Drogen vor den Clubs und an den Stränden offen angeboten werden. Ein Eingreifen der Polizei hat man auf Ibiza nicht wirklich zu befürchten, ganz so als wäre es schon immer so.
"Schluss mit lustig" lautet jedoch jetzt das Motto der spanischen Regierung. Die aktuellen Drogenvorfälle haben das Fass zum überlaufen gebracht und so erließ der Repräsentant der Madrider Zentralregierung Ramón Socías einen Zehn-Punkte-Plan. Unter anderem sieht dieser schärfere Kontrollen in der Disco-Szene vor. Da sich die Insel mit sinkenden Urlauberzahlen nicht auch noch ein Rauschgift-Image leisten kann, wurde die vor fünf Jahren aufgelöste Drogenpolizei wieder reaktiviert und sogar Reiseunternehmen wurden aufgefordert, Ibiza in der Werbung nicht mehr als Ort grenzenloser Orgien anzupreisen.
Auf ganz besonderes Unverständnis bei den hiesigen Behörden stoßen die sogenannten Afterhour-Veranstaltungen der Insel. Das Drogenimage scheint derartigen Veranstaltungen in der Tat mittlerweile nicht mehr nur national sondern jetzt auch International schwer zu zusetzen. Ibizas Bürgermeister Xico Tarrés setzt den Besuch einer dieser Veranstaltungen mittlerweilen schon pauschal unter den Verdacht des illegalen Drogenkonsums. Bei einer Party mit 36+xxx Stunden ist laut seiner Einschätzung die Einnahme diverser Mittel vorausgesetzt. Eine Sperrstunde soll nun den Drogenkonsum auf Ibiza reduzieren. Eine konsumfreie Stunde zwischen zwei Veranstaltungen, würde von dem ein oder anderen bestimmt gerne angenommen ;-)
Der Präsident des Hotelierverbands, Pedro Matutes sieht die Insel in turbulenten Zeiten des Wandels. Die Tourismusbranche geht davon aus, dass es mehrere Jahre dauern wird, bis die Insel neue Märkte erschlossen und die Krise überwunden haben wird.
Endzeitstimmung bei einem Kneipenbesitzer in Sant Antoni "Die Party scheint zu Ende zu gehen", "Es war eine höllische und zugleich tolle Zeit. Aber nichts währt ewig.
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