Groove #92 jan/feb 05:
Bestes Label International: m_inus
Bester DJ International: Richie Hawtin
G: Herzlichen Glückwunsch Richie, du bist nicht nur zum beliebtesten Internationalen DJ gewählt worden, m_nus ist auch das "beste Label International".
RH: Das ist wirklich cool! Dabei werden wir mit dem Label jetzt erst richtig anfangen. Ende Februar erscheint unsere erste Label-Compilation, mit Musik von Magda, Troy Pierce, Mathew Jonson und einem extrem abgefuckten Track von Josh Wink. Für mich ist es momentan gerade so wie in den frühen Plus-8-Tagen: Ich spiele sämtliche Tracks in meinen Sets und es fühlt sich an, und es fühlt sich an als ob wir eine große Familie wären. Am Anfang war m_nus nur als Plattform für meine eigenen Tracks gedacht. Jetzt ist es aber eine echte Freundschaftsbande: Musiker, die von mir inspiriert sind und ich bin es wiederum von ihnen.
G: Du bist vor einem Jahr nach Berlin gezogen. Wie hast du dich inzwischen eingelebt?
RH: Ich liebe es und kann mir inzwischen nicht mehr vorstellen, woanders zu wohnen. Ich reise viel, klar. Aber die Stadt inspiriert mich und ich habe hier Freunde die auch Musiker sind und mit denen ich mich über nicht-musikalische Themen, auch Probleme, austauschen kann. So á la "Ich muss wieder viel zu viel reisen ... aber ich liebe es, unterwegs zu sein ... aber ich müsste doch zum Arbeiten ins Studio".
G: Was waren deine persönlichen Highlights im vergangenen Jahr?
RH: Ein Highlight war das Sonar-Festival. Das war ein extrem wichtiger gemeinsamer Gig von Ricardo Villalobos und mir. Wir haben sehr interessante Musik auf recht ungewöhnliche Art und weise gespielt. Man denkt normalerweise, dass ein Gig beim Sonar recht einfach sein dürfte, aber bei den "Sonar ba night"-Veranstaltungen ist es wirklich hart. Die Leute haben aber super reagiert. Ein anderes Highlight war die Geburtstagsparty von meiner Freundin Katrin im Robert-Johnson. Ricardo und ich sind musikalisch so weit draußen gewesen wie noch nie, ohne dabei das Publikum zu verlieren. Auch toll war es, als ich im März zum ersten mal Mathew Jonsons "Decompression" in John Peels Show gespielt habe und daraufhin begeisterte E-Mails aus der ganzen Welt bekam.