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> musik und politik, musik politik und macht
musiclover
Beitrag 4 Apr 2009, 12:12
Beitrag #1


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Findet Ihr, dass die elektronische Musikscene in irgendeiner Art politisch ist, irgendwelche Macht ausuebt....?

und wenn ja in welcher Art und Weise?

Welche Art von Macht oder Mittel zur Veraenderung seht Ihr ueberhaupt in der Musik?
Und wenn es welche gibt, werden diese ueberhaupt genuetzt?

Ein Thema dass mich sehr interessiert.
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Lux Aeterna
Beitrag 4 Apr 2009, 12:27
Beitrag #2


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Also von elektronischer Musik glaube ich das nicht, die erhept ja zumeist sogar den Anspruch wertfrei zu sein. Schau Dich nur hier am Board um, da wirst Du in politischen Diskussionen alles von Links über Mitte bis nach Rechts finden.

An sich gibt es schon Musik mit politischen Statements, aber ich denke, dass das eher im Pop/Rockbereich angesiedelt ist. Und wie genutzt? Naja, durch ein gesprochenes bzw. gesungenes Wort eben...

Schau mal, extreme Beispiele wären Ton, Steine, Scherben vs. Screwdriver. Etwas gemäßigter wäre z.b. Pink oder Bono von U2.... aber die alle geben immer wieder Statements ab, sei es in Ihren Texten oder sei es bei Auftritten in jeglichen Medien öffentlichen Zugangs.
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Phatline
Beitrag 4 Apr 2009, 12:32
Beitrag #3


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ZITAT(musiclover @ 4 Apr 2009, 13:12 ) *
Findet Ihr, dass die elektronische Musikscene in irgendeiner Art politisch ist, irgendwelche Macht ausuebt....?

und wenn ja in welcher Art und Weise?

Welche Art von Macht oder Mittel zur Veraenderung seht Ihr ueberhaupt in der Musik?
Und wenn es welche gibt, werden diese ueberhaupt genuetzt?

Ein Thema dass mich sehr interessiert.

Tanzmusik selbst ist unparteiisch, und stimuliert evolutionär alte Gehirnregionen. Das führt zum Tanzen, zur Freude und Feierei.
Keiner von uns will politische Slogans und Propaganda in Form von Worten in ihr haben, Gefühlsausdrücke jedoch sehr wohl.

Politik ist was extrem kompliziertes abstraktes was mit alledem was ich geschrieben hab nix zu tun hat. --- die kombination funkt nicht, denn dann müßtest du abstrakte Dinge behirnen, und das geht so nicht ganz wenn man sich in extase tanzt...


macht mittel zur veränderung....in Musik generell: sehr hoch! man schaue in die Rock-geschichte 60er jahre... vieles der Lebenseinstellungen wurde im Form von Musik auf dem ganzen Globus verbreitet, durch Musik wurde die Bewegung erst richtig stark... aber das hat nix mit der elektronischen tanzmusik zu tun, und auch sehr wenig mit politic, eher mit dem Gefühl- frei sein zu wollen, glücklich zu sein, zusammen sind wir stark zu sein...


werden sie genützt? ja natürlich... politic/krautrock: ton steine scherben, flo de cologne, einstürzende Neubauten....dann noch die ganzen nazi bands, oder auch punk bands....aber in der elektronischen tanzmusik???? geh bitte auf an festl siegst an nazi neben an schwarzen neben an goa fraggle neben an fpö wähler, an spö gemeindearbeiter neben dem müllman von neben an...
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horatio hufnagel
Beitrag 4 Apr 2009, 12:51
Beitrag #4


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wenn ich mir anschau....früher....freiräuem schaffen, freizeit gemeinsam und und auf solidarischer weise bewußt ein gegenmodel zur arbeitswelt...plätze, fabriksgelände besetzen und kulturell nutzbar machen....eigenes gesetz dagegen in england...massen kommen zusammen und interagieren....

cybotron industrial lies.......
wenn das nicht politisch ist?


elektronische musik wurde verbürgerlicht....bobo juhu....

Der Beitrag wurde von horatio hufnagel bearbeitet: 4 Apr 2009, 12:52
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Chriskeepsdiggin...
Beitrag 4 Apr 2009, 14:25
Beitrag #5


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QUOTE(musiclover @ 4 Apr 2009, 12:12 ) *
Findet Ihr, dass die elektronische Musikscene in irgendeiner Art politisch ist, irgendwelche Macht ausuebt....?



Es gibt elektronische Musik, mit einem großen politischen Hintergrund, das beste Beispiel hierfür ist

Underground Resistance Detroit!

"Underground Resistance is Techno's original highly efficient, aggressive and very strategic minded unit with an extreme approach to image and marketing whose mobile and fiercely competitive company is not dependent on trends, gimmicks or fads as are other forms of music and their related industries are today."

Ich empfehle zum einarbeiten in dieses Thema - sich mit Underground Resistance Detroit (Interview 01) zu beschäftigen.
Oder auch noch sehr gut, dieses Interview mit UR (Interview 02).

Den ganzen Hintergrund hier auszubreiten, sprengt den Rahmen - daher:

Einfach mal googlen was sich z.B. hinter dem Ausspruch & UR Slogan "Revolution for change" verbirgt und dann langsam weiter reinarbeiten (Stichworte "Heidelberg Project" etc.).


For those who know & for those who really like to know!


Und als Beispiel für England, einfach mal "Clause 28" googlen und auch hier weiter reinarbeiten, was da alles an Widerstand von Seiten der gesamten englischen (elektronischen) Musikszene kam! Der berümteste Track in diesem Zusammenhang stammt übrigens von niemand Geringerem als Boy George no clause 28...........


Oder auch Joe Smooth Promised land hat einen schwer politischen Hintergrund. The riots in Chicago.......... Selbigen Hintergrund hat übrigens auch Ce Ce Rogers Someday - as far as I know.....


Insofern möchte ich da den Vorrednern teils widersprechen, elektronische Musik ist teils schwerst politisch nur nehmen dies viele gar nicht wahr bzw. wollen sie es vermutlich nicht wahr haben! There`s more then life like this......

Der Beitrag wurde von Chriskeepsdiggin! bearbeitet: 4 Apr 2009, 14:53
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musiclover
Beitrag 4 Apr 2009, 15:05
Beitrag #6


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Ich seh schon, die Meinungen gehen etwas auseinander.

Ich kenne UR , und ich denke electronische Musik ist sehr politisch.
Nur bin ich mit meinem Vorredner einig, es wird zuwenig wahrgenommen, deshalb habe ich auch dieses Thema gewaehlt.

Wenn man sich den Begriff Politik mal naeher ansieht:
Der Begriff Politik wird aus dem griechischen Begriff Polis für Stadt oder Gemeinschaft abgeleitet. Er bezeichnet ganz allgemein ein vorausberechnendes, innerhalb der Gesellschaft auf ein bestimmtes Ziel gerichtetes Verhalten. Hauptsächlich wird mit diesem Begriff die Gestaltung der Ordnung in der Welt bezeichnet.

Und wenn wir uns darueber einig sind, dass electronische Musik sehr wohl politisch ist, dann koennte man sich ja fragen, was denn die Ziele dieser Politik sind, und wo oder wie , es vielleicht diese Ziele verfehlt, oder aus den Augen verloren hat.

Und wenn wir electronische Musik als Kunst sehen, was ich mache, dann moechte ich noch Joseph Beuys ueber Kunst und Politik sprechen lassen
http://www.youtube.com/watch?v=GNsoG9tLwdE...feature=related

Und dann frag ich mich, wie koennen wir electronischer Music, Kunst , Ihren Platz in der Gesellschaft zukommen lassen.
Wenn man die Idee erwaehnt, die Kinder in der Schule doch mehr tanzen zu lassen
denn tanzen ist doch viel mehr als Bewegung...
dann wird man beinahme fuer verrueckt erklaert.

Was koennte man tun, um Kunst, Tanz Musik, Malerei ...
mehr in der Gesellschaft zu verankert.
Oder eher die kuenstlerische Taetigkeit, denn fuer Beuys ist es auch kuenstlerische Taetigkeit einen Kohlrabi zu schaelen.
So wie Beuys sagt, Kunst als unsere wahre Nahrung zu sehen.
Wie koennen wir der herrschenden Politik dies Idee naeher bringen?
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musiclover
Beitrag 4 Apr 2009, 15:23
Beitrag #7


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ZITAT(Phatline @ 4 Apr 2009, 13:32 ) *
Keiner von uns will politische Slogans und Propaganda in Form von Worten in ihr haben, Gefühlsausdrücke jedoch sehr wohl.

Politik ist was extrem kompliziertes abstraktes was mit alledem was ich geschrieben hab nix zu tun hat. --- die kombination funkt nicht, denn dann müßtest du abstrakte Dinge behirnen, und das geht so nicht ganz wenn man sich in extase tanzt...


ES GEHT NICHT UM POLITIK- GANZ BEWUßT NICHT!


Ich liebe es in der Musik auch Woerter zu hoeren oder das klappern von Steinbockgeweihen.
Natuerlich sollte es nicht Propaganda sein, sondern freie Assoziationen zulassen, also nix mit keiner von uns.

Politik ist in meinen Augen ueberhaupt nicht kompliziert, und auch nicht abstrak, viel mehr ist heutzutage alles Politik.

So geht es in meinen Augen auch immer um Politik, Fakten verschwinden nicht, nur weil man sie nicht wahrhaben will oder kann.
Wenn es wieder mehr bewusst ist, dann ist es leichter lenkbar.
Denk ich.

ZITAT(horatio hufnagel @ 4 Apr 2009, 13:51 ) *
elektronische musik wurde verbürgerlicht....bobo juhu....


Was meinst Du damit genau?

ZITAT(Chriskeepsdiggin! @ 4 Apr 2009, 15:25 ) *
nur nehmen dies viele gar nicht wahr bzw. wollen sie es vermutlich nicht wahr haben!


warum sollte es jemand nicht wahrhaben wollen, was ja eine Absicht voraussetzt, dass es sehr wohl politisch ist?
Nicht wahrhaben koennen, ja, das kann ich mir vorstellen, aber warum nicht wollen, kannst Du mir das bitte naeher erlaeutern?

ZITAT(Allan A.Live @ 4 Apr 2009, 13:27 ) *
Also von elektronischer Musik glaube ich das nicht, die erhebt ja zumeist sogar den Anspruch wertfrei zu sein. Schau Dich nur hier am Board um, da wirst Du in politischen Diskussionen alles von Links über Mitte bis nach Rechts finden.


Vielleicht ist ja genau das der politische standpunkt der electronischen Music.
Nicht parteiisch zu sein....?

Guter Ansatz, gefaellt mir sehr.
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DMK
Beitrag 4 Apr 2009, 15:34
Beitrag #8


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ich finde, dass elektronische musik vor allem das POTENTIAL hat, politisch zu werden.

politik, wie bereits angeschnitten, hat ja nichts mit parteien oder noch nicht mal zwangsweise mit rechts oder links zu tun, sie vertritt einfach nur eine gruppe!

im elektronik-tümpel schwimmen aber nun sehr unterschiedliche spezies herum, die allesamt unterschiedliche vorstellungen vom "großen ganzen" haben und es deshalb schwer machen, als musikstil - quasi "geschlossen" - partei zu irgendwas zu ergreifen. es gibt einfach zu wenig gemeinsam wahrgenommene ankerpunkte, und ohne die findet keine kollektive unterhaltung statt.

zuerst muss mal ein gemeinsamer "wertekodex" entstehen, ohne den gibt es keine politik.

was natürlich schon vorhanden ist, sind kleinere "abspaltungen" in der szene, die, jede für sich, sehr wohl politisch aktiv sind. diese agieren aber meist regional, beispielsweise zur erhaltung einer aktiven jugendkultur in einer stadt.

das sanktionierungsklima von diversen behörden, städten usw. trägt seinen teil dazu bei, dass "aktivitäten" wohl überlegt, und gegebenenfalls auch unterlassen werden, da einem als "kulturschaffender im elektronischen auftrag" auch so schon genügend stolpersteine in den weg gelegt werden. wer da noch aufmuckt, dem werden auflagen verschärft, genehmigungen vorenthalten und ein hoher finanzieller einsatz abgefordert. ergo: man haltet lieber s'maul und hofft, dass die "oben" einen in ruhe lassen.

ich befürworte mehr courage und engagement in der szene, man kann auch samt "statement" noch anständig und guten gewissens feiern!

techno: (IMG:style_emoticons/default/wub.gif)

Der Beitrag wurde von DMK bearbeitet: 4 Apr 2009, 15:36
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PoZenFroZe
Beitrag 4 Apr 2009, 15:51
Beitrag #9


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ich finde ehrlich gesagt dass man diese dinge trennen sollte; sobald die musik ein konkretes statement hat, muss man sich entscheiden ob man dieses statement vertritt oder nicht; ich will feiern ohne dabei ein statement abgeben zu wollen oder für eine bestimmte Szene einzutreten; das ist ja grad das tolle an der musik; sie gehört praktisch jedem und sie beschränkt sich nicht auf ne aussage oder forderung;
wenn jemand elektronische tanzmusik als bewegung für irgendwas sehen will soll er das selbst reininterpretieren und die anderen damit in ruhe lassen;

von nem "wertekodex" halt ich auch nichts; das klingt so wie für unsere religion brauchen wir erst mal ne Gesetztafel; wie die christen mit ihren tollen Gesetzen und der Bibel;
bitte versteht mich nicht falsch ich habe nichts dagegen das jeder einzelne für sich in die musik reininterpretiert was er will, das ist ja grad das tolle daran, jeder kann mit der musik "anstellen" was er will; ein gemeinsamer Weg würde oder eine konkretes Ziel würde die Szene glaube ich nur spalten und vl ruinieren; was alle verbindet ist der Spaß am Feiern und an der Musik, das hat Nüsse mit Politik zu tun und das finde ich auch gut so!

Nur mein Senf dazu! (IMG:style_emoticons/default/wink.gif)
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DMK
Beitrag 4 Apr 2009, 16:10
Beitrag #10


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ja ist eben ein schwieriges kapitel! der selbstzweck des feierns als grund zum feiern ist natürlich ein gewichtiges argument gegen eine konkrete stellungnahme zu irgendwas.

ist aber auch irgendwie so: "bei und darf jeder alles, aber dafür erzählen wirs keinem!" in sich selbst zwar recht tolerant und bereit, andere meinungen als akzeptiert zu behandeln, nach aussen hin aber abgekapselt und nicht an der restlichen "realität" teilhabend.
nun, man bezweckt ja gerade, sich durch party temporär von eben dieser realität zu verabschieden. folge ist halt, dass nichtinvolvierte nach wie vor durch die selben vorurteile und gerüchte geprägt sind, die das bild der "technos" in der gesellschaft zeichnen.
erst, wenn das ganze "gerave" als selbstverständliches und wichtiges glied in der breiten gesellschaftlichen kette akzeptiert ist (und das fordert beide seiten!), kann man einen kulturellen beitrag leisten, der als so gewichtig wahrgenommen wird, dass man "solchen leuten" auch in anderen bereichen eine mitsprachekompetenz einräumt.
sind wir reine unterhaltungsindustrie oder ein kulturgut? hmm..
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musiclover
Beitrag 4 Apr 2009, 16:40
Beitrag #11


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ZITAT(PoZenFroZe @ 4 Apr 2009, 16:51 ) *
ich will feiern ohne dabei ein statement abgeben zu wollen oder für eine bestimmte Szene einzutreten;

wenn jemand elektronische tanzmusik als bewegung für irgendwas sehen will soll er das selbst reininterpretieren und die anderen damit in ruhe lassen;

Musik, das hat Nüsse mit Politik zu tun und das finde ich auch gut so!


Mit Deinem feiern wollen, gibst doch auch Du ein konkretes Statement ab.
Und ich denke, mit diesem Statement bist Du nicht allein.
Die anderen in Ruhe lassen, stoere meine Kreise nicht, ja, nur mit einer Interpretation hat noch niemand meine Kreise gestoert.

Die Freude am Feiern(das wort spass mag ich nicht) und an der Musik
hat sehr wohl was mit Politik zu tun.
Die herrschende Politik laesst die Menschen soweit feiern, damit sie ruhig gestellt sind und nicht auf dumme Gedanken kommen.

Freude ist kein erstrebter Zustand im heute herrschenden System. Tritt mal ein fuer Freude, und Du wirst schnell merken, dass Freude nach Leistung und Geld ...kommt.
Tritt ein fuer-Lasst die Kinder in den Schulen mit Freude lernen..da wirst Du schnell an Grenzen stossen.
oder tritt ein fuer-Ich will mit Freude meine Arbeit machen, auch da wirst Du schnell an Grenzen stossen.

Und nur beim feiern Freude leben zu duerfen, ist mir eindeutig zuwenig.
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Loge
Beitrag 4 Apr 2009, 16:55
Beitrag #12





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Also spontan fallen mir da schon 2 elektronische Acts ein die man als durchaus politisch bezeichnen könnte.
Da wär erstmal Atari Teenage Riot (gibts allerdings nimmer)
und Das Bierbeben - nur so als Beispiel.

Klar bezeichnet sich die Techno-Szene gerne als unpolitisch aber ich glaub nicht das das zutreffend ist.
Im Endeffekt setzten sich sehr viele in der Szene aktive Leute für diverse Anliegen ein. Zum Beispiel
Veranstalter die gerne längere Öffnungszeiten hätten, Konsumenten die sich liberalere Drogenpolitik wünschen
(oder aber auch eine strengere) - oder die Diskussion um Dezibel-Grenzen. Das sind alles politische Forderungen
nachdem sie von der Politik geregelt werden. Natürlich ist die Musik als solches vielleicht weniger politisch da
sie größtenteils ohne Vocals auskommt. Aber die Szene selbst ist keineswegs unpolitisch - das heißt aber nicht,
dass sie zu einer bestimmten politischen Richtung oder Strömung gehört. (auch wenn einige genres bzw. subkulturen
vl. eher in eine bestimmte richtung ausschlagen. die ganzen freetek sachen eher links/anarchistisch - hardcore/speedcore
eher rechts... wobei es auch hier keine genaue einteilung bzw. klare grenzen gibt.)
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PoZenFroZe
Beitrag 4 Apr 2009, 17:02
Beitrag #13


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ZITAT(DMK @ 4 Apr 2009, 17:10 ) *
ja ist eben ein schwieriges kapitel! der selbstzweck des feierns als grund zum feiern ist natürlich ein gewichtiges argument gegen eine konkrete stellungnahme zu irgendwas.

ist aber auch irgendwie so: "bei und darf jeder alles, aber dafür erzählen wirs keinem!" in sich selbst zwar recht tolerant und bereit, andere meinungen als akzeptiert zu behandeln, nach aussen hin aber abgekapselt und nicht an der restlichen "realität" teilhabend.
nun, man bezweckt ja gerade, sich durch party temporär von eben dieser realität zu verabschieden. folge ist halt, dass nichtinvolvierte nach wie vor durch die selben vorurteile und gerüchte geprägt sind, die das bild der "technos" in der gesellschaft zeichnen.
erst, wenn das ganze "gerave" als selbstverständliches und wichtiges glied in der breiten gesellschaftlichen kette akzeptiert ist (und das fordert beide seiten!), kann man einen kulturellen beitrag leisten, der als so gewichtig wahrgenommen wird, dass man "solchen leuten" auch in anderen bereichen eine mitsprachekompetenz einräumt.
sind wir reine unterhaltungsindustrie oder ein kulturgut? hmm..


hmm ein sehr guter Gedanke; also du meinst das Außenstehende die ganze Szene und das "Gerave" nie richtig schätzen und akzeptieren können, wenn nicht mehr zu Ihnen nach außen dringt als laute Bum-Bum-Bum Musik, trinken und die ganze Nacht lang tanzen?
Aber ich glaube dass es schwer ist andere Menschen davon zu überzeugen, wenn sie selbst nie dabei waren; sowas muss man einfach erlebt haben; hunderte Menschen treffen sich um gemeinsam zu Feiern, Freude an der Musik zu haben und sich selbst auszuleben; also ein kulturgut sind wir auf jeden Fall, was wäre ein Gesellschaft ohne Menschen die Spaß haben wollen? Aber ist das Feiern alleine nicht schon Grund genug um akzeptiert werden zu können, immerhin steckt da ja viel mehr dahinter als nur "feiern", ich sehe das als ausleben meines charakters und als wichtiges hobby, klingt vl blöd aber andere machen Sport oder Zeichen oder gehen ins Museum weil es ihnen gefällt und wir gehen Feiern, wir hören musik wir leben musik wir betreiben sport während dem Tanzen; dieser aspekt des feierns unterscheidet sich nicht von anderem kulturkonsum, falls ihr versteht was ich sagen will; ob ich mir jetzt im Kunsthistorischen Museum ein tolles Bild ansehe oder im Club zu nem tollen Track tanze, wo liegt der Unterschied?
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Lux Aeterna
Beitrag 4 Apr 2009, 18:23
Beitrag #14


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Naja, in einem muss ich Chris Recht geben, es gibt durchaus diverse Unterszenen die politische Meinungen vertreten, ich meinte damit eher die Musik für sich, die wertfrei ist, ausser eben die mit Texten und Vocals.


Und Feiern an sich finde ich hat auch nichts mit Politik zu tun, denke jeder, egal ob rechts, mitte, unpolitisch oder Links feiert gerne auf seine Art und Weise.

Der Beitrag wurde von Allan A.Live bearbeitet: 4 Apr 2009, 18:24
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musiclover
Beitrag 5 Apr 2009, 19:55
Beitrag #15


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ZITAT(Allan A.Live @ 4 Apr 2009, 19:23 ) *
Naja, in einem muss ich Chris Recht geben, es gibt durchaus diverse Unterszenen die politische Meinungen vertreten, ich meinte damit eher die Musik für sich, die wertfrei ist, ausser eben die mit Texten und Vocals.


Und Feiern an sich finde ich hat auch nichts mit Politik zu tun, denke jeder, egal ob rechts, mitte, unpolitisch oder Links feiert gerne auf seine Art und Weise.


Die Musik allein, ohne Text ist doch immer wertfrei, egal welches Genre.
Und Techno, also die Idee Musik ohne Text zu machen, ist auch eine politische Idee...

Und Feiern hat sehr wohl was mit Politik zu tun.
Die herrschende Politik macht die Regeln des Feierns.
Den Ort, Die Steuern, ...
und auch welche Drogen genommen werden duerfen.
Egal welche Art und Weise des Feierns, ueber allem steht das Gesetz und so die herrschende Politik.
Und warum man da(Drogen) beim Techno so offen ist, hat bestimmt was damit zu tun, dass man damit Revolutionen verhindern kann. Die Kraft der Jugend ruhigstellen?
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Phatline
Beitrag 5 Apr 2009, 21:05
Beitrag #16


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pfff oh man

moi oba vom gas, du versuchst da krampfhaft techno ins politische zu rücken -
ganz offen mein erster gedanke war: "wirst du dafür bezahlt, oder schreibst du hier im Rahmen einer Studio "ist techno eine politische gefahr"

Du schreibst selber:

ZITAT
Die Musik allein, ohne Text ist doch immer wertfrei, egal welches Genre.


Noch im gleichen Atemzug schreibst das da:
ZITAT
Und Techno, also die Idee Musik ohne Text zu machen, ist auch eine politische Idee...


Techno ist doch nicht gleich "die Idee Musik ohne Text zu machen"... (IMG:style_emoticons/default/crazy.gif) - stopp dich mal ab.... ich mach selber techno, ja und das sogar mit Text, meine Musik ist deshalb nicht politisch, oder ne politische Idee, und das obwohl ICH wirklich extremst systemkritisch bin!

Und was heißt da Politische Idee? Techno gibts, weil es elektrotechnik gibt, und weil ihrgendwer mal den ersten synthesizer gebaut hat, und ihrgendwer einen synthesizer dann mal als Instrument einsetzte, und weil Leute wie Kraftwerk und Tangerine Dream und andere Pioniere mal (fast) rein synthetisch hergestellte mucke damit machten... später haben diverse DJs verschiedenste "nicht-techno" tracks so gepitchtet und selektiert das es einfach auf der tanzfläche getrieben hat, ihrgendwann wurden dann speziel fürs tanzen elektronische tracks von DJs komponiert und dann kam dann halt techno ihrgendwann draus...
Klar hatten die DJs ne politische Einstellung, und eben so die Partyfraggles die mit Bussen durchs Land gefahren sind... aber du kannst daraus nicht schlussfolgern das Techno (die Musik) eine Politische Idee sei.

Der Beitrag wurde von Phatline bearbeitet: 5 Apr 2009, 21:06
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Loge
Beitrag 5 Apr 2009, 21:12
Beitrag #17





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Ich glaub hier gibts ein Missverständnis was "politisch" bedeutet. Kommt darauf an wie weit man den Begriff fasst.
Unter "politisch" versteh ich (und der Threadstarter scheinbar auch) sehr viel da es für mich ein sehr weiter Begriff ist.
Das darf man natürlich nicht mit Parteipolitisch oder einer bestimmten ideologischen Ausrichtung verwechseln.

So gesehen kann vieles politisch sein aber mit "Politik" im Alltagsverständnis eher wenig zu tun haben.
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Phatline
Beitrag 5 Apr 2009, 21:42
Beitrag #18


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dann erklärts uns mal was politisch heißt! weil alles was ich über politik weis, alles das hat für mich mit der Musik Techno so gut wie gar nix zu tun, außer das es erst mal eine wisschenschaftlich höher entwickelten Gesellschaft bedarf, das man elektronsiche Musikinstrumente herstellen kann. Aber ginge es nachdem, dann wäre sogar die Klohbürste politisch...

Ich rede mal von mir: Ich mache Musik, und das zu großen prozentsatz für mich, ich horche Techno von anderen Produzenten- für mich! ich gehe auf Techno veranstaltungen für mich! für die Musik die ich dort höre, nicht wegen der Leute, nicht wegen deren Einstellungen zur Gesellschaft, nicht wegen einer Norm einer Institution oder weil es die Mode diktiert...
Es geht mir darum was zu schaffen, den tanzenden und mir geht es drum zu Tanzen und zu Feiern, und wenn wir gut drauf sind, gemeinsam zu tanzen und zu feiern... klar wird das ganze zelebriert... aber das nenn ich Feiern und nicht "politisch"
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Beitrag 5 Apr 2009, 22:15
Beitrag #19


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ich finde es gerade schön, dass beim feiern so viele unterschiedliche menschen, aus verschieden kulturen mit verschiedenen sozialen und politischen hintergründen zusammenkommen. ich setze jetzt einfach mal voraus (wie auch schon viele schreiber vor mir), dass das grundmotiv um zu einer veranstaltung/party zu gehen, spaß ist?!! leider ist politik oft nicht sehr kompatibel damit.

ich bin sehr dafür, dass man (wenn man sich für politik interessiert) darüber diskutiert, sich einsetzt und etwas AKTIV unternimmt.

aber ehrlich gesagt beim feiern WILL ich nichts über politik hören; auf der tanzfläche hänge ich lieber meinen eigenen gedanken nach... (IMG:style_emoticons/default/happy.gif)

lieder mit texten können natürlich politischen einfluss haben, aber tanzmusik?! ich glaube, dass (wenn man den hintergrund nicht kennt) man keine politische aussage in tanzmusik finden KANN!

jeder interpretiert etwas anderes hinein. und das ist gut so!

ich bevorzuge grundsätzlich ein buch zu lesen, bevor ich mir den film dazu anschaue. wäre es umgekehrt, hätte ich ständig die bilder des ressigeurs im kopf; genau aus diesem grund möchte ich nicht vorgegeben bekommen, was ich zu einem track zu denken habe. wer weiß welche politischen gedanken monet gehabt hat, während er seine seerosen malte? wollen wir das überhaupt wissen?! ich finde kunst besonders gelungen, wenn genug freiraum für eigeninterpretation besteht!

oft beeinflusst schon der titel eines tracks; geräusche werden anders wahrgenommen, weil man automatisch nach verbindungen sucht. also durch die titelgebung wäre definitiv eine politischer beeinflussung denkbar!!

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eigengrau
Beitrag 6 Apr 2009, 00:38
Beitrag #20


BMFH
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Wenn Menschen politisch sind kann es auch ihre Musik sein. Nur gibt es keine Noten die für sich als z.B. liberal oder rechtsradikal gedeutet werden (erst in einem bestimmten Kontext oder andere Fakten). Das ist mehr eine Hirnsache als eine Gefühlssache, Musik wird aber gefühlt und auch mit Gefühlen beschrieben (siehe Dur vs. Moll). Bei Instrumentalmusik, wie es Techno zum grössten Teil ist, fehlen die Worte für eine wirkliche Deutung, als Mittel zum Zweck findet man aber Techno oft genug auch in einem Rahmen, der eine politische Haltung repräsentieren soll. Genauso wie es auch (nur) als Mittel zum Feiern und Spass gebraucht werden kann.

Deswegen haben wohl auch alle die nicht anderen die Meinung absprechen wollen hier recht.
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