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> Die Bankenkrise ist in aller Munde - aber nicht ihre Ursache!
Roman001
Beitrag 21 Jan 2009, 12:47
Beitrag #1


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Die Bankenkrise ist in aller Munde - aber nicht ihre Ursache!

Als Erklärung für die sich überschlagenden Banken- und Finanzmarktkrisen werden die Probleme auf den Immobilienmärkten angeführt, die Spekulations-Exzesse und Steuerparadiese oder die Gier der Menschen, der wir das alles zu verdanken hätten. Aber die eigentliche Ursache, die Überentwicklung der Geldvermögen, wurde bisher kaum angesprochen....... http://www.inwo.de/modules.php?op=modload&...r=0&thold=0


(IMG:http://www.inwo.de/pics/Creutz22Euro_300.jpg)

Der Beitrag wurde von Roman001 bearbeitet: 21 Jan 2009, 12:50
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NiKaToR
Beitrag 21 Jan 2009, 17:14
Beitrag #2


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naja....da der einfluss von gewerkschaften in so ziemlich allen ländern über die letzten jahrzehnte drastisch abgenommen hat, ist die entwicklung nciht so unerwartet!

ein wettbewerb am arbeitsmarkt führt zu niedrigeren löhnen als es der fall wäre, wenn es gewerkschaften gäbe, da diese monopolmacht am arbeitsmarkt besitzen (allerdings wären dann die angebotene menge an arbeitskräften niedriger)
---

dass jetzt alle die "bösen aktienmärkte" verteufeln is aber genauso lächerlich! und ja...die ursache ist erstens das ständige auf pumpe leben der (sag ma mal hauptsächl.) amerikaner & 2tens die fehleinschätzungen der rating agenturen => die zusätzlichen gschichtln der banken kommen jetzt halt auch raus, weils den banken halt sowieso schon schlecht geht!

die suprime-krise ist ja eigtl. die folge (besser gesagt, der pkt, der die kettenreaktion ausgelöst hat)

der aktienmarkt funktioniert! weil er ganz einfach auf angebot u. nachfrage basiert. wenn jemand das risiko eingeht und optionen mit geborgtem geld kauft & seine wette schief geht, braucht er sich nicht wundern, dass der hebeleffekt in die falsche richtung los geht!

leerverkäufe verbieten is ja auch so ne sache......um risiko mit portfolios absihern zu können braucht man leerverkäufe!!! (zumind. wenn der portfolio riskanteres material enthält)

was großteils nicht funktioniert ist, ist der info-fluss....

man muss darauf vertrauen können, dass eine bank od. ein vermögensberater von all diesen sachen ahnung hat u. man gut beraten wird --> wenn mir ein halbwüchsiger anzugtragender bursche von einer x-beliebigen vermögensberatungsfirma (kennt man ja) erklären will, dass eine aktie vom unt. xy mündelsicher ist bzw. überhaupt sein kann, dann muss man sich halt schon fragen, ob diese beratungsfirmen sinnvoll sind.....natürlich wird eine strategie verfolgt u. die leute die sich auskennen, werden schon wissen was sie machen....ABER der verkäufer tut es in der regel nicht u. kann mir (im normalfall) nicht mal erklären, wie das system funktioniert.... oder was sich hinter dem portfolio verbirgt oder was auch immer.....eine 80 jährige oma, wird da vielleicht nicht so gneau hinterfragen u. das "ja, das passt schon" vom berater schlucken...

also sinds in der regel die laien, die sich dem risiko einiger anleiheformen nicht bewusst sind .... die reichen haben ihre experten, die wissen in der regel womit sie spekulieren bzw. mit welchem risiko das verbunden ist

allerdings gibt es auch grenzen, wie ich finde! wenn ich mir zB einen fremdwährungskredit nehme, muss mir klar sein, dass die eigene währung relativ nicht nur stärker sondern auch schwächer werden kann, egal was mir der berater sagt --> das is ja auch das problem...einen gesetzlichen rahmen zu schaffen, der für beide seiten akzeptabel ist....wenn man nämlich dem käufer zu viel rechte gibt, werden die klagen aufgrund von verlusten exponentiell steigen - denke ich

----

was die managergehälter angeht:

hab ich ein gutes bsp.....1970 verdienten die top 10 ceos in den usa inflationsbereinigt ca. 1,3 mio dollar (pro kopf) ... jetzt sind es 37,5 mio!!!
der durchschnt. arbieter verdiente in den usa 1970 32000 jetzt 32.500

also: in den 70ern verdienten die ceos das 40 fache --> jetzt das 1000fache!!!!!!! ; damals hatte man ca. das selbe risiko u. die selbe arbeit --> der zuwachs kann also nicht aus der zusätzlichen produktivität der heutigen manager noch aus dem erhöhten risiko hervorgehen!

noch dazu wurde eine sehr interessante studie gemacht, bei der deutlich gezeigt wurde, dass die bezahlung der top-ceos in amerika negativ mit dem erfolg des unternehmens korreliert, was scho ziemlich oag is!

=> großteils sind es die entlohnungssysteme! Umsatzbeteilungungen zB...sind das letzte...der ceo wird nicht kosten mit ertrag vergleichen...sondern möglichst viel ertrag erreichen wollen (umsatzmaximierung) u. die kosten können ihm gepflegt wurscht sein

auch gewinnbeteiligung würde mehr sinn machen, wenn das gehalt nicht pro jahr festgelegt wird, sondern längerfristiger
-----

ich bin eigentlich schon ein sozialer mensch u. finde so länder wie schweden, norwegen usw politisch ansprechend.....die haben´s zumind. teilweise geschafft, die "darwin´sche" freie marktwirtschaft mit sozialen aspekten zu koppeln

weil eines muss klar sein, solange wir in einer relativ freien marktwirschaft leben, frisst der stärkere den schwächeren

& stärke bedeutet in der heutigen zeit einfach leistung....bzw. ausbildung

leute mit guter ausbildung/ehrgeiz & talent sitzen normalerweise am längeren ast, ob´s uns gefällt oder nicht.

(bevor wieder jemand schreit: klassenunterschiede gibt´s auch noch=
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carlpast
Beitrag 21 Jan 2009, 18:07
Beitrag #3


Ober Nonne
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QUOTE(NiKaToR @ 21 Jan 2009, 17:14 ) *
also sinds in der regel die laien, die sich dem risiko einiger anleiheformen nicht bewusst sind .... die reichen haben ihre experten, die wissen in der regel womit sie spekulieren bzw. mit welchem risiko das verbunden ist

Bin ich nicht 100%ig einverstanden:

1) Auch reiche Leute sind nicht vor unsittlichen Praktiken (um es mal mild auszudrücken) gefeit. Wie es z.B. der Fall Bernard Madoff gezeigt hat. Aber das meintest Du auch mit "in der Regel". Aber je mehr sich das System verstrickt ,desto weniger kann der Experte noch "zuverlässig" beraten.

2) Banken/Experten haben ja (Hypotheken-)Kredite vergeben an Leute in der höchsten Risikoklasse. Beispiel: In Spanien kauft ein junges unverheiratetes Paar, durchschnittseinkommen eine Wohnung 70m2 um 400.000 Euro. Kreditlaufzeit 40/50 Jahre. hmmmm. Merkwürdig. Und Experten in anderen Banken haben diese Risiken geschluckt. Das hatte System mit milliardenschweren-Volumen. Wie hatte Greenspan Anfang letzten Jahres gemeint: "Das habe ich nicht gewußt". Bockmist von Notenbankchef der USA. Das hat jeder vernünftige Mensch vor 5 jahren schon gesehen, und Volkswirtschafter schon viel früher.

3) Experten sind von der Dynamik des Systems vollkommen überrascht worden (Und die Medien tragen letztendlich zur Panik bei, was auch von Experten nicht vorhersehbar ist). Beispiel: VW Aktie: Die Kursexplosion von 500 Euro auf 1000 Euro innerhalb eines Tages wurde ausgelöst durch misslungene Spekulationen auf sinkende Aktienkurse. Das ist noch einfach zu verstehen und kann man nachlesen. Da gibt es aber mittlerweile andere Zusammenhänge die nicht mehr so trivial sind, wie diese nun seit einem Jahr andauernde Krise zeigt.

Ich gebe Dir Recht und es klingt plausibel, dass Leute mit mehr Geld sich wahrscheinlich mit mehr Anlageformen beschäftigen können, und ihr Kapital auch besser streuen können und somit weniger gefährdet sind. Und vor allem den Experten auch zahlen können, der sie wirklich gut berät. Ja und das Fussvolk lässt sich gerne verführen. Aber letztendlich fischen sie im selben Teich wie der "Kleinanleger". Das Volumen bleibt das Gleich, ob ein Großanlager oder 1000 Kleinanleger. Wenn in Bangkok ein Baum umfällt löst das einen Kurssturz in Europa aus oder eine Bank fällt mir Mrd-Verlusten - what ever. Alle sind irgendwie mit im Boot.

Was mich irgendwie interessiert, und ich hab es vorhin schon gesagt: Geld verschwindet nicht. Und wie in dem ursprünglichen zitierten Artikel von Helmut Creutz auch gemeint, ist die Tragweite des unsittlichen Verhaltens in unseren ach so gepriesenen neoliberalen Kapitalismus, billionen schwer. Irgendwer labt sich gerade richtig an den Milliarden. Und das sind sicher nicht irgendwelche Bauern in Namibia. Das sind vermutlich eh die wenigen Milliardäre - Vermutlich - und wie auch schon von Dir gesagt, abgehobenen Manager die vielleicht bisserl absitzen müssen wenn sie Pech haben.
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cadavez
Beitrag 23 Jan 2009, 22:02
Beitrag #4


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ZITAT(carlpast @ 21 Jan 2009, 18:07 ) *
Was mich irgendwie interessiert, und ich hab es vorhin schon gesagt: Geld verschwindet nicht. Und wie in dem ursprünglichen zitierten Artikel von Helmut Creutz auch gemeint, ist die Tragweite des unsittlichen Verhaltens in unseren ach so gepriesenen neoliberalen Kapitalismus, billionen schwer. Irgendwer labt sich gerade richtig an den Milliarden. Und das sind sicher nicht irgendwelche Bauern in Namibia. Das sind vermutlich eh die wenigen Milliardäre - Vermutlich - und wie auch schon von Dir gesagt, abgehobenen Manager die vielleicht bisserl absitzen müssen wenn sie Pech haben.


naja,das geld is sehr wohl verschwunden. lauter kredite an suprime leute in amerika z.b,die jene nicht mehr zurückzahlen können - folglich ist das geld weg...
billiges geld - kreditvergabe mit anschließender verpackung und weiterverkauf durch CDO's - geld geht in den konsum - sparen braucht ja keiner,weil eh alles an wert gewinnt - wies weiter ging wiss ma ja

was wirklich geändert werden muss,sind die eigenkapitalsquoten für banken, die rating agenturen an sich und mehr transparenz bei cdo's und ähnlichen produkten,weil durch diese art der risikostreuung erst die blase allmählich enstanden ist

Der Beitrag wurde von cadavez bearbeitet: 24 Jan 2009, 01:47
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