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> Roy Ayers Konzert @ Porgy & Bess, 27.03.2006
Kalendereintrag

Roy Ayers Konzert/W (öffentliches Ereignis)

Datum des Ereignisses: 27. 3. 2006 (Einmaliges Ereignis)
Roy Ayers Konzert
LineUP Roy Ayers: vocals, vibraphone
Raeford Gaskins: saxophone, keyboards
Tony Smith: guitar
Mark Adams: keyboards
Donald Nicks: bass
Troy Miller: drums
Specials/Infos - Beginn: 21 Uhr
- Stehkonzert
- www.porgy.at
Entry € 24,-
Styles
Location Porgy & Bess
Riemergasse 11
1010 Wien
Distance um die Entfernung zu berechnen bitte Postleitzahl in deinem Profil eingeben
Routenplaner Größere Kartenansicht/Routenplaner
Flyer
sonstiges Als Roy Ayers 1993 sein Österreich-Debüt beim Wiener Clubbing Soul Seduction gab, erlebte diese Veranstaltung noch einmal ein letztes Hoch. Etwa 1500 Musikhungrige versammelten sich, um dem neben Lonnie Liston Smith und Donald Byrd maßgeblichsten Jazzfunk-Pionier der siebziger Jahre Reverenz zu erweisen. Da mußten einfach alle aufs Parkett, die Acid-Jazz-Ziegenbärte, die Hiphop-Kids, die Soul-Aficionados, die Jazzfreaks und auch die erste House-Generation. Selten hat ein Musiker, die sonst so auf Abgrenzung bedachten Stämme der Jugendkultur derart gekonnt vereint, wie der 1940 geborene Vibraphonist, der bereits als Fünfjähriger eine schicksalswendende Begegnung hatte: „Meine Eltern nahmen mich damals auf ein Konzert von Lionel Hampton mit. Nicht nur, daß mir Hampton seine Schlägel schenkte, waren auch die Vibrationen, die diese Musik in mir auslöste, unvergesslich. Weil meine Eltern lange Zeit nicht genügend Geld für ein Vibraphon für mich hatten, experimentierte ich erst einmal mit Flöte, Saxphon und Schlagzeug herum, ehe es dann mit Siebzehn soweit war: ich wurde stolzer Besitzer eines eigenen Vibraphons.“ Nicht viel später tauchte der Name Roy Ayers auf Platten des Saxophonisten Curtis Amy auf. Der junge Musiker spielte mit „West Coast Vibes“ 1963 eine erste Platte ein und tummelte sich bald mit der Crème der Musikszene L.A.’s. „Bald spielte ich bei Vi Reed und in der Jack Wilson Band, jammte mit Bobby Hutcherson und Dave Pike. In diesen, meinen Lehrjahren lernte ich vor allem eines: etwas zu riskieren. Als ich dann in der Gerald Wilson Big Band spielte war ich wie im Himmel. Seite an Seite mit
einem Art Pepper, einem Harold Land und einem Bud Shank zu spielen war einfach großartig. Im Nachhinein kommt mir das alles wie ein Traum vor, der allzu rasch vorüberging.“ Als der junge Musiker dann 1966 nach New York übersiedelte, erfolgte ein essentieller Karrieresprung. Er wurde von Herbie Mann angeheuert und bereiste die halbe Welt. In der Band des verstorbenen Flötisten, der auch drei superbe Ayers-Soloplatten produzierte, lernte Nicht nur, daß der kürzlich vestorbene Flötist drei Alben des aufsteigenden Stars für das Label Atlantic produzierte, lernte Ayers auch den Kern seiner zukünfigen Band „Ubiquity" bei Mann kennen. Kapazitäten wie Mirouslav Vitous, Sonny Sharrock, Bruno Carr und Alphonse Mouzon spielten später in Ayers’ kreativster Phase zwischen 1970 und 1977 mit dem gebürtigen Kalifornier, als er mit ungewöhnlich weichen Grooves, gepaart mit harschen, sozialkritischen Texten ein großes Publikum erobern konnte. Alben wie „Red, Black & Green", „Mystic Voyage“ und „A Tear to a Smile“ setzten so hohe Standards, daß Ayers selbst Probleme hatte, dieses Qualitätslevel später noch zu erreichen. Sein Credo war und ist, sich ständig zu wandeln. So konnte er in der Disco-Ära mit Clubhymnen wie „Can´t you see me" und „Love will bring us back together" und mit dem eigenen Label Uno Melodic reüssieren: „Das war eine schöne Zeit. Wir machten Alben mit Justo Almario, The Eighties Ladies und vor allem mit Sylvia Striplin. Das Komische mit dem Striplin-Album war allerdings, daß der Erfolg auf New York beschränkt blieb. Das Schwierigste war, und das unterschätzt man gerne wenn man ein Label gründet, daß man genügend Geld braucht, um die Platten zu promoten. Dabei habe ich mich etwas übernommen. Es hätte eines größeren Geldbörsels bedurft, um wirklich mit den großen Buben konkurrieren zu können." Ayers, der auch mit Fela Kuti und James Mtume klangvolle Kollaborationen einging, konnte
sich ab Mitte der achtziger Jahre über unerwartete Geldflüsse freuen. Hiphopper, Acid Jazzer und Elektronikmusiker sampelten seine zarten Grooves und die Tantiemengelder flossen sturzbachartig. „Ich habe immer neue Formen des Ausdrucks gesucht. Auch mit meiner letzten Platte „Nasty“. Das ist nicht mehr der Sound der siebziger Jahre. Für mich ist es einfach wichtig, mich weiterzuentwickeln, nicht eine Erfolgsformel auf ewig zu perpetuieren. Ich mag neue Technologie. Wenn ich heute oft gefragt werden, wie ich es anstellte, solch einen Sound zu kreieren, kann ich eigentlich gar keine Antwort darauf geben. Er entstand einfach beiläufig. Das ist für mich etwas frappierend, daß diese Kids so auf Sound abfahren und von musikalischer Struktur ziemlich wenig Ahnung haben. Dennoch ist es ein großes Kompliment für mich, daß sie meine Musik samplen. Darüber hinaus hat es mein Verständnis für neue Kunstformen geschärft. Als damals Kurtis Blow und Grandmaster Flash mit dem Rappen anfingen, hätte ich wetten können, daß das eine kurzlebige Angelegenheit ist. Heute habe ich längst die Wichtigkeit des Raps erkannt. Die Leute, die das machen, sind unsere Söhne, keine Aliens, also muß man sich damit beschäftigen. Ich stehe auf die positiven Rapsachen, wie „Red, Hot & Cool", wo es humanistische Zielsetzungen gibt." Dennoch pocht im Blut des umtriebigen Musikers, der zuletzt zwei superbe Alben (darunter "Virgin Ubiquity") mit unveröffentlichten Perlen aus der Ära 1976-81 herausbrachte, eine geheime Sehnsucht: "So faszinierend die neuen Technologien sind, mit den man Oktaven splitten, Herr über Streichersätze, Piano und Saxophon sein kann, so gerne würde ich noch einmal ganz simpel ein akustisches Album aufnehmen." (Samir H. Köck)
In Zusammenarbeit mit Believers - Soul Club
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Mr. Unknown
Beitrag 27 Mar 2006, 23:40
Beitrag #1


gefährliches halbwissen
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ich bin total überwätigt, ich muss sofort meine senftube ausdrücken:

etwas enttäuscht, weil zu spät im porgy angekommen und roy ayers' elektro-vibraphon (wtf?!?) nicht den dienst erwies, den es hätte sollen, konnte der funke nicht zu 100% an mich überspringen. aber der meister selbst liess sich nicht aus der fassung bringen, und verzauberte das publikum mit seiner unvergleichlichen bühnenpräsenz. jedoch merkte man ihm sein alter an (ich kenne ihm von dem konzert "live at ronnie scott's - london1988" bedeutend charismatischer und mit mehr elan mit dem publikum kommunizierend), weshalb der saxpophonist und keyboardspieler Raeford Gaskins mehr die rolle des frontmans übernahm. der funky whiteboy (Tony Smith) an der e-gitarre brachte etwas mehr blues in den sound ein, was der menge sichtlich gefiel. sein solo in "we live in brooklyn" war eins der fesselndsten momente meinerseits. um nochmal zu Raeford Gaskins zurückzukommen: seine medleys waren überraschend & lustig zugleich: einfach mal "always there (incognito)" in "sugar" einbauen ...who cares? oder mit nem mischmasch aus bob marley, shaggy,... das pubikum bei laune halten. beeindruckend: die linke hand am rhodes, die rechte am sax! der drummer legte auch einen starken solopart hin. bassist & zweiter keyboarder waren nur backup. percussions wären vielleicht auch ganz nett gewesen. über roy ayers möchte ich nicht zu viele worte verlieren, dazu ist der respekt einfach viel zu gross, aber alles in allem wieder mal ein unvergesslicher abend. die 25€ warens mir wert. obwohl, a bissl kurz wars schon.


ein paar unscharfe, verwackelte impressionen des konzerts:

roy ayers an dem 'vibes'
(IMG:http://www.unknownmixtapes.at/royayers/DSC01494.JPG)
"something is wrong..."
(IMG:http://www.unknownmixtapes.at/royayers/DSC01500.JPG)
"phonkey whiteboy, play dem guitar!"
(IMG:http://www.unknownmixtapes.at/royayers/DSC01497.JPG)
Raeford Gaskins an der clarinette...
(IMG:http://www.unknownmixtapes.at/royayers/DSC01498.JPG)
...an den keys (während des dummersolos)...
(IMG:http://www.unknownmixtapes.at/royayers/DSC01496.JPG)
...und am saxophon!
(IMG:http://www.unknownmixtapes.at/royayers/DSC01504.JPG)
the soul superlative and living legend bei der zugabe am rhodes!
(IMG:http://www.unknownmixtapes.at/royayers/DSC01502.JPG)
roy ayers and band say thank you
(IMG:http://www.unknownmixtapes.at/royayers/DSC01501.JPG)
WE LIVE IN VIENNA BABY!!!

Der Beitrag wurde von Mr. Unknown bearbeitet: 28 Mar 2006, 16:24
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mehmet acuma
Beitrag 28 Mar 2006, 15:55
Beitrag #2


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geil wars, überhaubt der drummer!!
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ataraxia
Beitrag 28 Mar 2006, 16:07
Beitrag #3


barfuß im weltall
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dank fjo hab war ich auch dort. und es war wirklich super! hatte den besten platz überhaupt, erst reihe, mitte. eine armlänge von ayers entfernt. ich konnte mich quasi duschen in dem schweiß von ihm und seinen 5 kumpanen *lach*

und dieser gitarrist..also mich wunderts noch immer, dass der nicht sterbend zusammengebrochen ist. hatte etwas exorzistisches... (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/devil.gif)

*seufz* toll wars (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/smile.gif)
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fakeschlange
Beitrag 28 Mar 2006, 17:50
Beitrag #4


Hardcoreposter
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war wie erwartet atemberaubend etc. dass sich roy selbst etwas rar gemacht hat störte mich nicht unbedingt, da die einzelnen bandmusiker dadurch mehr in den vordergrund treten konnten, und von denen war jeder einzelne nur mehr genial. musikalisch selbstredend ein absolutes highlight, schade fand ich es nur dass selbst so ein konzert nicht ohne call&response-action mit der crowd auskommt. zumindest der stimmung hat es gut getan, sonst wären 90% der leute wahrscheinlich bis zum schluss wie angewurzelt herumgestanden.

grandios auch der abgang: eine zugabe, danach trotz andauernder standing ovations keinen ton mehr (zumindest von der band). das hat style (IMG:http://www.technoboard.at/style_emoticons/default/thumbs-up.gif)

ein denkwürdiger abend, bin überglücklich das noch erlebt haben zu dürfen!
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sweet r.
Beitrag 29 Mar 2006, 13:11
Beitrag #5


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6 mal,

sagte mir mein itunes, hab ich "everybody loves the sunshine" am montag gehört - die sonne lachte, ich versteckte meine vorfreude hinter einer sonnenbrille und konnte den abend kaum erwarten.

man nehme den heizwert eines menschen in kw, multipliziere ihn mit einer anzahl an menschen die ich zuvor im porgy noch nicht gesehen habe und packe noch eine grosse portion an wärme - die mit fortdauer des konzert exponentiell anstieg - drauf, die von der bühne strahlte: fertig ist die mischung aus dampfbad und infrarotkabine - es war herzerwärmend, literally...

den jungen mit der gitarre hab ich vorschnell in die schublade "talentierter trailerpark-boy" gesteckt da mir sein solo zu "sugar" anfangs etwas zu angestrengt, zu wenig spielerisch-intuitiv aber am ende doch einfach nur leidenschaftlich wirkte; er hatte erst ein wenig schweiss vergossen, schon habe ich meine uncharmante kategorie wieder ad acta gelegt. der schon angesprochene Raeford Gaskins erwies sich als genialer sidekick in form eines bill cosby des souls, der nette onkel mit viel schmäh und seele. seine skurrilen medleys, die "starsky & hutch"-anekdote zum casting des gitarristen Tony Smith (uuh, you got me at the funky "car chase"), seine saxophon-einlagen – von all diesen kleinigkeiten, die "grosse" musiker von "guten" musikern unterscheiden, liess ich mich verzaubern.

und ja, der grosse meister war auch da, auch wenn er dann und wann kurz in den hintergrund trat war seine anwesenheit jederzeit bis zu den sesselstehern in der galerie spürbar. ubiquity. es dauerte ein wenig bis sich die pole "publikum" und "Roy Ayers & seine kongenialen musiker" aufluden doch dann sprang der funke umso heftiger über. Roy Ayers demonstrierte eindrucksvoll, dass musikalische offenheit und vielseitigkeit über die jahre die entscheidenden töne dazwischen hervorbringt, die einen selbst geradezu dazu zwingen diese neugier und den blick zu anderen ufern auch immer wieder bei einem selbst einzufordern.

long story short: ein grossartiger, bewegender abend, der für so viele kalte und graue tage entschädigte…

...und jamie lidell hatte unrecht, als er "music will not last" sang – this is going to last...
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saftpackerl
Beitrag 30 Mar 2007, 11:46
Beitrag #6


swing 65 %
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eigentlich schon alles gesagt.

trotzdem nochmal:

ein wunderbarer abend! jeder cent hat sich ausgezahlt!
ein electrovibraphon stört mich nicht im geringsten!
ein whiteboy gitarrero der beim solo nurmehr ROCKT genausowenig.
so showeinlagen wie 2 saxophone gleichzeitig zu spielen, gekreuzt hinterm rücken zu trommeln, oder how low can u go, how high can u fly on the "bassgitarre" inklusive handtuchwischerei haben der show eine witzige selbstironische prise gegeben - das sahnehäubchen! -wie könnte einem das stören?
roy ayers bewusst mit seiner alterssenilität spielend ("fRiedriksheven") hat mir trotzdem genug energie verstrahlt!
hab ihn letztes jahr nicht gesehen aber angeblich war er da wesentlich weniger energetisch?

das einzige was vielleicht ein bißchen stören konnte an dem abend war die leichte handrötung nach gefühlten 10 minuten zugabe-offbeat-klatschen die ohne belohnung auskommen musste.
das alte abgehen-wiederkommenspiel is halt einfach so tief verankert, dass es trotz erster zugabe doch ein leicht unbefriedigtes gefühl hinterlässt wenn dieses cliche es nicht bedient wird!

jedenfalls ein highlight!!
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Jizzmarker
Beitrag 30 Mar 2007, 12:58
Beitrag #7


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...kann mich nur anschließen, die kohle war es wert !!!
das wichtigste wurde schon gesagt. was ich als sehr angenehm empfand, war das rauchverbot im "konzertsaal" ! dafür wurde dem vorraum ordentlich ausgeräuchert.
Auch das wiener publikum hat sich (meiner meinung nach eher unüblich) sehr lebendig gezeigt und dadurch die stimmung angehoben.
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rolandmeyer
Beitrag 1 Apr 2007, 04:01
Beitrag #8


Newbie
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Mitglied seit: 26-November 04
Mitglieds-Nr.: 5.008



just for info:
ihr postet hier zu 2 verschiedenen abenden ...
1x roy ayers 2006, 1x roy ayers 2007

Der Beitrag wurde von rolandmeyer bearbeitet: 1 Apr 2007, 04:02
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