technoboardLogo

Willkommen, Gast ( Anmelden | Registrierung )

> Hochwertiges Audio-Recording
initio
Beitrag 25 Nov 2004, 03:09
Beitrag #1


Newbie
*

Gruppe: Members
Beiträge: 6
Mitglied seit: 26-February 03
Mitglieds-Nr.: 932



Hallo miteinander,

da mein Uralt MD-Recorder nun den Geist aufgegeben hat, bin ich am Tüfteln mit welchem System ich in Zukunft meine Bedroom-DJ-Sets aufnehmen soll.
Bis jetzt habe ich wie gesagt mit einem MD-Recorder analog aufgenommen und dann mittels einer ebenfalls etwas veralteten Soundkarte am Rechner digitalisiert, was in dieser Reihenfolge doch etwas an der Qualität zerrt, denke ich.
In weiterer Folge bin ich am Überlegen einen neuen Computer (Standgerät oder Laptop) zu kaufen.

Also im Detail gibt es folgende Möglichkeiten. Welche würdet Ihr bevorzugen bzw. vielleicht kommen ja ganz neue Vorschläge von Euch?

1) Neue MD-Recorder mit Digital-In, neuer PC mit hochwertiger Soundkarte (was mir aber auch ned des optimale bringt, da nur analoge Aufnahmen des MD-Recorders weiterkopiert werden dürfen)

2) Neues Notebook, das ich direkt am Ausgang des Mischpultes anhänge, wobei es wiederum das Problem mit den bei Laptops üblichen, qualitativ schlechteren OnBoard Soundkarten gibt. Externe Soundkarte wäre evtl. ein Ausweg, aber da muss es doch noch einen einfacheren Weg geben.

3) Ich habe mir vor kurzem so einen USB Stick mit Line-In Directencoding gekauft, dessen Qualität aber unterm Hund ist. Vielleicht gibt es soetwas ähnliches auch etwas hochwertiger, mit Harddisk oder so....

Ich bitte um Eure fachkundigen Ratschläge!

Initio
Go to the top of the page
 
+Quote Post
 
Start new topic
Antworten
maraa
Beitrag 25 Nov 2004, 10:40
Beitrag #2


Newbie
*

Gruppe: MemberS
Beiträge: 2
Mitglied seit: 3-November 04
Wohnort: wean
Mitglieds-Nr.: 4.838



Hallo,

Hier eine kleine Aufschlüsselung:

Musik ist vorrangig ein analoger Prozess. Im Zeitalter der Computer hat man begonnen, das Zeug zu digitalisieren. Vereinfacht ausgedrueckt: 44100mal wird das Tonsignal (links/rechts) "gemessen" und der Messwert in eine (ganze natuerliche) Zahl umgewandelt (16bit = 0...65535).

Vorreiter bei der CD waren Sony und Philips, inspiriert von der Musikliebhaberei der Japaner. Durch die Salzburger Festspiele kam der Sony-Schef mit Herbert v. Karajan in Kontakt. 1978 wurde die CompactDisc vorgestellt, 1983 erhielt sie ihren offiziellen Namen.

Heute ist die CD ein Milliardenprodukt (in Stueckzahlen und Umsatz), was auch den "Schutz" der 44.1 kHz zur Folge hatte. Mit dem Aufkommen beschreibbare (billiger) Medien wie DAT wurde 48 kHz kreiert, um keine Konkurrenz aufkommen zu lassen .. und dem Kaeufer "ne bessere Frequenz" :-( zu bieten. So war die 44.1-kHz-Frequenz anfangs auch "gesperrt", es gab keine Moeglichkeit, CDs zu ueberspielen!

Mit dem Auftauchen des ersten DAT mit 44.1 kHz fielen am ersten Verkaufstag die CD-Absaetze in Japan um 30% ! Die Industrie einigte sich schlussendlich auf das SCMS, das Ser ial Copy Management System.

Digitalmusi fuehrt einen Generationenzaehler. Die Digitalkopie einer Digitalaufnahme kann nichmehr weiterkopiert werden. Das Aufnahemgeraet empfaengt mit dem Musikstrom das Copy Prohibit Bit ... und verweigert die Aufnahme. Also eine CD laesst sich auf MiniDisc kopieren .. ein Weiterkopieren iss dann nicht mehr moeglich. :-(

Das gilt nur fuer Consumergeraete. Professionelle Geraete (AES-EBU) besitzen kein Copy Prohibit Bit oder es ist abschaltbar.

Welche DigiMusiGeraete gibt es?

Ausser einigen missglueckten Experimenten gibt es CD, DAT, DCC, MD ...neu auch CDR und CDRW und logo die DVD.

CD = Compact Disk
hat die Schallplatte (und deren Nachteile) zu 99% abgeloest, Punkt aus.
Alle Nachfolge"modelle" wie CDROM, VideoCD, CDI ... basieren auf derselbigen Scheibe. Alle sind gleich aufgebaut, bloss die Bedeutung der Bits/Bytes ist eine andere. So entscheidet etwa ein einziges Bit (1/0), ob eine Scheibe Daten oder Musik enthaelt. (Sampling-Frequenz: 44.1 kHz, Aufloesung: 16 Bit und natuerlich in Stereo)

DAT = Digital Audio Tape
Weiterentwickelt als DDS1/2/3 fuer den PC als Nachfolger der klassischen Floppy-Streamer (Bandlaufwerke). Die 5x7x1 cm grosse Cassette gestattet die digitale Aufnahme von Musik auf Magnetband, und zwar eine 1:1 Aufnahme, das heisst: nichdatenreduziert. Es gibt keine Kopien, bloss Duplikate, also immer wieder Originale. Klar, dass sowas der Industrie NICHT gefiel und nur wenige DAT-Modelle den Markt beleben: SONY hat so ziemlich den Grossteil an sich gerissen. Natuerlich ist DAT im professionellen Bereich auch heute noch State-Of-Art.

Tip: auf DAT-Baender ist GEMA, auf (PC-) DDS-Band nicht :-). (genau wie bei CD-Rom und CD-Audio: technich sind beide identisch). Zudem sind DDS1-Baender 10mal haerter spezifiziert und besitzen bessere mechanische (Lauf-) Eigenschaften. Und billiger sind sie obendrein.
(Sampling- Frequenz: 32.0, 44.1, 48.0 kHz, Aufloesung: frueher 16 Bit, heute oft 20 bzw. 24 Bit)

DCC = Digital Compact Cassette
war der misslungene Versuch von Philips, ein Geraet zu entwickeln, welches die "alten" (analogen) Compactkassetten sowie neue, digitale Kassetten abspielen konnte. Wurde leider ein gewaltiger Flop, obwohl diese Geraete, wenn auch ueberteuert, ganz manierlich waren.

DCC verwendet PASC, ein Datenreduktionsverfahren. Wie bei der MiniDisc werden ein Vielzahl der Daten nirwanisiert. DCC kann Text/Titel speichern und anzeigen. Die Cassetten sind so gross wie normale Cassetten, muessen aber gewendet werden. Die Schreib-/Lesekoepfe enthalten einen Analog- wie nen Digitalteil, der die Verwendung beider Kassettensorten zulaesst.
(Sampling-Frequenz: 32, 44.1, 48 kHz, Aufloesung 16 Bit)

MD = MiniDisc
gibt es schon laengere Zeit, erfreut sich dank fallender Preise aber erst seit kurzem steigender Beliebtheit. Ist ein guter Ersatz fuer die Philips-Cassette: klein, handlich, quadratisch, praktisch, gut.

Eine MD ist eine LIMDOW-Scheibe, also eigentlich eine Magneto-Optische Scheibe. Aufnahmedauer: 60 min, 74 min und (selten) 80 min. Im Gegensatz zur Audio-MD waren die PC-MD-DATA-Laufwerke ein gewaltiger Flopp. Waere die Akzeptanz der PC-User groesser gewesen, haette es vermutlich nie ZIP-Laufwerke gegeben.

MD ist sehr praktisch, die kleinsten Recorder sind kaum groesser als eine MD selbst (7cm x 8cm). Die MD laesst sich eine Million mal bespielen, es kann geloescht, eingefuegt, editiert usw. werden. Titel, Interpret, Begleittext lassen sich eingeben.

Leider muessen die 650 MB einer CD (die ja 74 Minuten entsprechen) auf die bloss 140 MB fassende MD geschrunzt werden :-( . Dazu wendet SONY die ATRAC-Komprimierung an, ein Datenreduktionsverfahren, bei dem 75% der Daten fuer immer die Donau runtergehen. Die Komprimierung betraegt fest 1 zu 4, und ist damit noch um Dimensionen “originaler“ als zB. Mp3.
(Sampling-Frequenz: 44.1 kHz, Aufloesung (bei Sony): 20 Bit)

CDR = Compact Disc Recordable
iss wohl der Hit der letzten Jahre. Statt bei der Herstellung Pits & Lands ins Polycarbonat zu pressen, werden diese in eine organische Farbschicht "gebrannt".
(Sampling-Frequenz: 44.1 kHz, Aufloesung: 16 Bit)

Tip1: Kampf dem Grosskapital: ordert auf keinen Fall die total ueberteuerten AUDIO-CDs, die sind voellig identisch mit den normalen PC-CDRs und kommen aus den gleichen Baeckereien vom selben Backblech. Der Preisunterschied wird einzig durch die GEMA-Gebuehren verursacht.

Tip2: Auch billigste SuperMarkt 0,39 Kruemel teure Ramschware kommt aus den heiligen Baeckereien der Supa-Multis wie Sony, Mitsubishi, AGFA, Philips/Mitsumi, Siemens/Fujitsu, Pioneer, BASF/Goldstar etc...

CDRW = Compact Disk ReWritable
gestattet es, eine solche Scheibe etwa 1000mal zu beschreiben. Vollwerticher Ersatz fuer eine CD ist es keine, denn auf Grund 80% verringerter Reflexionseigenschaften (technologiebedingt) schaffen es bloss spezielle Laserabtasteinheiten (sprich Geraete), diese Scheibe zu lesen. Ein paar hundert Millionen CD-Player schauen dann bloed :-( aus ... (Technische Daten siehe CDR)

DVD Digital Versatile Disk
Die DVD ist eine zweilagige "Doppel(Glitzer)scheibe", kann also in vier Layern maximal 17 GB fassen. Perfekt fuer die digitale Speicherung von Videofilmen, aber auch fuer Musik (6-Kanal, 24 bit, 96 bzw 192 kHz)

Warum 44.1 kHz?

Nimmt man an, dass der Mensch etwa bis 20 kHz hoert (Untersuchungen zufolge hat heut schon ein Drittel der jugendlichen Disco-Besucher einen irreparablen Hoerschaden) ... das Hoervermoegen nimmt zudem mit steigendem Alter ab ... so fordert das Abtasttheorem von Shannon, dass die Abtastfrequenz mindestens doppelt so hoch sein muss, wie die hoechste Frequenz. Somit hat sich halt als Kompromiss/Mittelwert/brauchbarer Wert 44.1 kHz fuer die CD ergeben.

Fuer Digitalradio (DSR) wurden 32 kHz festgelegt.

ADR (Astra Digital Radio) wurde mit 48kHz abgespeist, ebenso DVB (Digital Video Broadcasting). Beide Musikquaeken arbeiten datenreduziert und kommen ueber Satellit rein.

Juengster Spross, obwohl auch schon 10 jahre auf dem Buckel, ist DAB (Digital Audio Broadcasting), welches zum einem im VHF-III-Bereich (174-240 MHz) und zum anderen im L-Band (1452-1492 MHz) von einigen wenigen Sendestationen ausgestrahlt wird. Die Samplingrate betraegt 48 kHz (MPEG II codiert)

Welches Kabel ist schon digital ?!?!?

Mit den Kabel lockt man die Dummen unter die Dusche. Oder deren Geld aus dem Tresor. Coax-Kabel kosten schnell mal 100.- (fixunfertich pro Meter), im Extremfall das 10-20 fache.

Was da die Gazetten und Hersteller drandichten, treibt dem Baron Muenchhausen die Schamroete ins Gesicht, obwohl alles so einfach sein koennte: man nehme ein 75-Ohm-Antennenkabel, loete/klebe/fummle zwei Cinchstecker beidseitig dran, fertig. Kostet 1.- per Meter, die Cinchstecker pro Stueck -.50.

Soviel zum Geplaenkel um "klangoptimierende" Voodookabel mit fantasievollen Namen und Preisen im Kilo-EU-bereich. Da koennen 11 Hochschulprofessoren Gutachten erstellen: da faehrt der Zug drueber. Digital ist digital, 0=0 und 1=1 ... DA HOERT, SIEHT UND SCHMECKT MAN KEINEN UNTERSCHIED!

Guter Rat: HifiGazetten linx liegen lassen .. sie leben davon, solchen Unsinn zu schreiben.

SPDIF-lastige SoundKarten

SPDIF-Karten (fuer den Compi) gehoerten bislang zum Profi-Equipment, sind also nich billich. Eine SPDIF-Karte bietet mindestens 32/44.1/48 kHz als Opto-In/Out und/oder Coax-In/Out. Am besten in der ProfiNorm AES/EBU. Sound macht sie im Regelfall KEINEN.

Mittlerweile bieten sogar verkrüppelte Onboard-"Sound"-Lösungen schon gelegentlich einen SPDIF Pfostenstecker und viele Soundkarten ab der unteren Mittelklasse haben mindestens schon mal einen optischen Eingang und/oder Ausgang (um zb MiniDisk oder DolbyDecoder anzustöpseln)
Wer richtiges SPDIF will, muss tiefer in die Tasche greifen und sollte u.a. mal bei Echo (Darla, Layla, Gina), Hoontech (DSP-24), Korg (1212), RME (Digi96), SekD (Arc44/88, Prodif32/96) oder Yamaha (SW1000,DS2416) vorbeisurfen.
Go to the top of the page
 
+Quote Post

Beiträge in diesem Thema

« Vorhergehendes Thema · Computer, Hardware & Software · Folgendes Thema »
 
Bookmark and Share

Reply to this topicStart new topic
2 Besucher lesen dieses Thema (Gäste: 2 | Anonyme Besucher: 0)
0 Mitglieder:

 

- Vereinfachte Darstellung Aktuelles Datum: 15. June 2024 - 23:56


Copyright 2001 - 2014 technoboard.at
Die Texte geben die Meinung der Autoren und nicht unbedingt die des technoboard.at Teams wieder.
Alle fraglichen Inhalte werden auf Anfrage und alle gegen die BoardRegeln verstossenden Einträge automatisch entfernt (sobald sie bemerkt werden).
Kontakt: [email protected]

connected by: